von Thelma Young, 20. Januar 2016

Eine große Schlagzeile, die schwer zu verdauen ist. Hinter dieser Schlagzeile verbergen sich Millionen Geschichten und Statistiken. Das neue Klimafolgen-Team von 350 hat in diesem Jahr viel Zeit damit verbracht, diesen Geschichten nachzugehen – Berichten aus erster Hand über Menschen, die vor ungeheuren Herausforderungen stehen. Seit 2015 tragen extreme Wetterereignisse weltweit deutlich erkennbar den Fingerabdruck des Klimawandels. 2015 wird als Wendepunkt für den Klimawandel bezeichnet, denn zum ersten Mal überstiegen die globalen Temperaturen das vorindustrielle Niveau um mehr als 1 °C.

Bevor wir uns mit den komplizierten Details befassen: Dieses Jahr haben wir ganz eindeutig immer wieder beobachtet, welch enorme Hilfsbereitschaft die Menschen aufbringen können. Ob riesige Wirbelstürme oder grauenvolle Überschwemmungen – viele sind über sich selbst hinausgewachsen, um ihren Mitmenschen zu helfen. Hier ist eines unserer Lieblingsbeispiele: Saipan nach dem Taifun Soudelor.

Wie war 2015 für dich? Wie sieht es für 2016 aus? Erzähl uns, wie du persönlich von den Folgen des Klimawandels und extremen Wetterereignissen betroffen warst. Poste deine Erlebnisse unter #climateimpacts oder sende uns eine E-Mail an [email protected].

WIE WARM WAR 2015?

Eine Hitzewelle nach der anderen. Dieses Jahr gab es viele große Hitzewellen, aber nur wenige waren so extrem wie im Juli und August im Nahen Osten. Die Stadt Bandar-e Mahschahr meldete einen Hitzeindex von 73 °C.   Für viele der Millionen Flüchtlinge in der Region brachte die Hitzewelle zusätzliche Belastungen mit sich.

Auch Indien litt unter extremen Hitzewellen, die mehr als 2300 Menschenleben gekostet haben. Der Sommermonsun verspätete sich und die Temperaturen stiegen über einen zu langen Zeitraum immer weiter an. Dieses Bild hat weltweit Aufsehen erregt:


 

Verheerende Waldbrände.  In vielen Regionen der Welt mussten großflächige Waldbrände bekämpft werden.  In Kanada legten 6000 Waldbrände eine Fläche von der Größe Siziliens in Schutt und Asche. Die Waldbrandsaison in den USA war eine der verheerendsten seit 1960. Dort sind fast 4,5 Millionen Hektar Wald niedergebrannt – eine Fläche, so groß wie Dänemark. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.


Zu viele Superstürme.  Auf der Nordhalbkugel gab es mehr starke Zyklone/Hurrikane/Taifune denn je – insgesamt 22 Superstürme der Kategorien 4 und 5. Der letzte Rekord lag bei 18.  Hier ist die ganze Liste.    Hurrikan Patricia zum Beispiel intensivierte sich explosionsartig und entwickelte sich zum stärksten Sturm, der je in der westlichen Hemisphäre gemessen wurde.


 

Zusätzliche Intensivierung durch El Niño.  90 bis 95 % der durch den Klimawandel bedingten Wärme wird von den Weltmeeren aufgenommen. Das hat dazu beigetragen, dass das El-Niño-Phänomen 2015-2016 schlimmer war als je zuvor.  Michel Jarraud, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie, sagte: “Dieser El Niño spielt sich auf Neuland ab. Unser Planet hat sich durch den Klimawandel dramatisch verändert.”

Dies hat zu extremer Dürre in Papua-Neuguinea und Ostafrika sowie zu schweren Überschwemmungen in allen Teilen der Welt geführt — in Paraguay, Bolivien und Chennai (Indien).   Mehr über die Auswirkungen erfährst du hier.

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Und wie hoch war der Temperaturanstieg? 2015 war nicht nur ein bisschen, sondern deutlich wärmer. Die NASA berichtete:“Die globalen Durchschnittstemperaturen 2015 überstiegen die Werte des Jahres 2014 um 0,13 Grad Celsius. In der Vergangenheit wurde nur einmal, 1998, ein alter Rekord mit derart großem Abstand gebrochen.”

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Wir haben nur noch wenig Zeit, um einen katastrophalen Klimawandel zu verhindern. 2016 muss ein Jahr der entschlossenen Maßnahmen werden — eines, das den Umschwung bringt und uns wirklich auf den richtigen Weg führt: in eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe.  Melde dich hier an und nimm an den für Mai geplanten “Break Free”-Aktionen teil.