Der Klimawandel stellt die größte kollektive Bedrohung dar, der wir uns je gegenübergestellt sahen. Doch gleichzeitig birgt er auch eine historische Chance – unsere Chance, die Welt zu verändern. Und während Menschen in aller Welt beginnen, sich dieser Herausforderung zu stellen, sehen wir immer mehr positive Beispiele dieser Veränderung.

Hier einige unserer Lieblingsinitiativen:

  1. Ghana Bamboo Bikes Initiative
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Die Ghana Bamboo Bikes Initiative ist ein Not-for-Profit-Unternehmen, das vornehmlich von jungen Leuten geleitet wird. Die Initiative nutzt das vor Ort im Überfluss vorhandene Rohmaterial Bambus, um daraus qualitativ hochwertige, straßentaugliche und für jedermann erschwingliche Fahrräder herzustellen.

Die Bambusrahmen sind leicht und zugleich ausgesprochen stabil – für das raue Terrain Ghanas also perfekt geeignet. Ob Passagiere, Wasser, Farmgut oder sogar Patienten: diese Fahrräder transportieren (beinahe) alles.

Die entsprechende Produktionstechnologie wurde jetzt an zwei andere Gemeinschaften weitergegeben. Diese beschäftigen 25 Frauen in ländlichen Gebieten, die ihre hergestellten Rahmen an die Lieferkette der Ghana Bamboo Bikes Initiative verkaufen. Die Initiative spricht indes mit Investoren und potenziellen Geldgebern, um das Projekt sowohl im Hinblick auf seine Größe als auch seinen Einfluss auszuweiten, denn die Organisatoren haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Fahrräder zu Tausenden zu bauen – in Ghana, von Ghanaern für Ghanaer.

Jede*r Rahmenbauer*in erhält nach seiner/ihrer Schulung alles Nötige, um mindestens fünf oder sechs weitere Kräfte einstellen und in jedem beliebigen Teil des Landes einen eigenen kleinen Produktionsstandort einrichten zu können. Als Teil dieser Wachstumsstrategie plant die Initiative außerdem, eine Bambusplantage anzulegen, um den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.

  1. The Mobile Solar Computer Classroom
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Bei The Mobile Solar Computer Classroom handelt es sich um eine Unternehmung, die an ländlichen Schulen und Büchereien in Uganda Fähigkeiten im Umgang mit Computern vermittelt, indem sie diese erschwinglich und zugänglich macht.

Solarbetriebene Computer – dank umgebauter, mit Solarpanelen ausgestatteter Geländewagen mobil und schnell einsatzfähig – bringen modernste Technologie in Dörfer und Gemeinden in ganz Uganda. “So vermittelt dieses Projekt Jahr für Jahr 5.000 Schülern, 100 Lehrern und 500 Gemeindemitgliedern wichtige Computerkenntnisse, die ihnen bessere Wettbewerbschancen sichern. Gleichzeitig führt es den Unterrichteten die Vorteile der Nutzung von Solarenergie vor Augen.”

Darüber hinaus wird ein zweijähriger Lese- und Schreibkurs angeboten, für den die verschiedenen Einrichtungen lediglich eine kleine Gebühr bezahlen, während der Großteil der Finanzierung durch Parnerschaften, Zuwendungen und dotierte Auszeichnungen aufgebracht wird. Bisher verfügt das Projekt über zwei modifizierte Fahrzeuge, die mit Solarpanelen, Laptops, Internetrouter, Zelt, Tischen, Stühlen und anderem Equipment ausgestattet sind, um Kindern und Erwachsenen an Schulen und Büchereien Computerunterricht zu erteilen.

  1. Warka Water Tower
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Das Projekt Warka Water ist eine alternative Lösung für die ländliche Bevölkerung in Äthiopien, die kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. In manchen Teilen Äthiopiens sind sechstündige Fußmärsche erforderlich, um zum nächstgelegenen Trinkwasserreservoir zu kommen, das dann jedoch oftmals durch krankmachende Bakterien, Fäkalien oder andere gesundheitsschädliche Substanzen kontaminiert ist.

Beim Warka Water Tower handelt es sich um eine Konstruktion aus biologisch abbaubaren Materialien, die sich einfach reinigen und ohne mechanische Werkzeuge in weniger als einer Woche aufbauen lässt. Der in Äthiopien heimische Warka-Feigenbaum, der den Menschen in seiner Umgebung nicht nur seine Früchte sondern auch einen schattigen Versammlungsplatz bietet, stand Pate bei der Namensfindung. Das äußere Gerüst eines Warka Water Towers wird in Form einer überdimensionalen Vase aus Bambusstangen geflochten. Auf der Innenseite dieses Gerüsts befindet sich ein Netzgewebe aus Nylon und Polypropylenfasern, das als Mini-Leitungssystem fungiert: In der Luft enthaltenes Kondenswasser setzt sich an diesem Netz ab und so bilden sich Wassertropfen, die an den einzelnen Gewebesträngen entlang nach unten in den Auffangbehälter rinnen. Durch diese Art der “Wasserernte” aus atmospherischem Wasserdampf können pro Tag und Tower schätzungsweise 100 Liter sauberes Trinkwasser gewonnen werden.

  1. All Women Recycling
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Das Unternehmen All Women Recycling in Kapstadt verwandelt Einweg-Kunststoffflaschen in kreative Geschenkboxen, die internationalen Absatz finden. Beschäftigt werden vor allem junge Frauen und insbesondere arbeitslose, alleinerziehende Mütter.

“Lieferant” für das wichtigste Rohmaterial – leere Plastikflaschen – sind die städtischen Abfallbehälter, Sammelpunkte an Schulen und die Müllhalden am Rand der Stadt. Die Herstellung der Klikety Klik Box, wie sie heißt, fördert das Umweltbewusstsein und trägt gleichzeitig zur Sauberkeit in Städten, Gemeinden und insbesondere an Schulen bei, wo spezielle Sammelpunkte für Plastikflaschen eingerichtet wurden.

  1. Earth Roofs in the Sahel
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Die Entwaldung der Sahel-Zone am südlichen Rand der Sahara hat zu einer enormen Verknappung von Holz und Stroh geführt – genau der Materialien, die für die traditionelle Dachbauweise der Region benötigt werden. Unter diesem Mangel an erschwinglichem Baumaterial leiden Millionen von Menschen in der Sahel-Zone. Familien müssen das wenige Geld, das sie aufbringen oder sich leihen können, für den Kauf von importiertem Bauholz oder Wellblech aufwenden, was die Armutsspirale, in der ohnehin bereits Millionen Afrikaner dieser Regionen stecken, nur weiter antreibt.

Das Programm Earth Roofs in the Sahel will dieses Problem mithilfe einer kostengünstigen und CO2-armen Bautechnik, die als “nubisches Gewölbe” bekannt ist, lösen. Bei dieser Technik werden Ziegel verbaut, die vor Ort aus Erde und Wasser geformt und anschließend in der Sonne getrocknet werden. So gebaute Häuser sind besser gegen Hitze, Kälte sowie Lärm isoliert und bieten ein insgesamt gesünderes Wohnklima. Richtig instandgehalten, haben solche Gebäude eine Lebensdauer von 50 Jahren und mehr.

Im Rahmen dieses Programms werden Handwerker ausgebildet, die dann als selbstständige Auftragnehmer arbeiten können. Im Gegenzug helfen diese ausgebildeten Fachkräfte, entsprechende Baustellen zu beaufsichtigen und weitere Handwerker zu schulen.

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