Von Aaron Packard, 12. Mai 2015

UPDATE: Die internationale Seeschifffahrtsorgansiation hat den Vorschlag der Marshallinseln am 13. Mai zurückgestellt, nachdem es nicht gelungen war, die nötige Unterstützungder Mitgliedsstaaten zu gewinnen.

Beim Treffen der internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in London diese Woche wird unter anderemein Vorschlag der Republik Marshallinseln besprochen, der zu einem verbindlichen, globalen Reduktionsziel für CO2-Emissionen aus der Schifffahrt aufruft. Nachdem Bemühungen, Schifffahrtsemissionen zu reduzieren jahrelang nur langsam voran gekommen sind, setzt der Vorschlag zu einem entscheidenen Zeitpunkt einen neuen Impuls.

Die Marshallinseln befinden sich in der außergewöhnlichen Lage einerseits Inhaber des weltweit drittgrößten Seeschiffregisters zu sein und andererseits von den Folgen der unkontrollierten Emissionen des Schiffverkehrs ganz real bedroht zu sein. Außenminister Tony de Brum hob dies in seiner Stellungnahme hervor:
„Wir sind ein Inselstaat und auf die Schifffahrt angewiesen. Gleichzeitig bedrohen die CO2-Emissionen, auch die aus der Schifffahrt, die Existenz unseres Volkes und Landes.”

Seit 1990 sind die CO2-Emissionen aus der Schifffahrt um etwa 70% gestiegen. 2012 machten sie 2,7% der globalen CO2-Emissionen aus.  Wenn die Schifffahrt ein Land wäre, würde es in der Liste der größten CO2-Emittenten den Platz zwischen Japan und Deutschland einnehmen. Dennoch wird für diese Emissionen niemand durch die UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) zur Rechenschaft gezogen. Dabei zeigen Prognosen, dass sie in den kommenden Jahrzehnten – sollten sie nicht reguliert werden – noch schneller zunehmen werden. Es wurde der IMO überlassen, für Fortschritt zu sorgen, doch dies geschah nur langsam, wie die Infografik von Transport & Environment zeigt.

Wenn der Vorschlag der Marshallinseln diese Woche von der IMO angenommen würde, könnte er den entscheidenen Durchbruch zur Reduktion der Schifffahrtsemissionen bringen. Darüber hinaus würde er einen wichtigen Impuls im Vorfeld der UN-Klimaverhandlungen in Paris Ende diesen Jahres aussenden.  Du kannst dazu beitragen, den Vorschlag der Marshallinseln ins Rampenlicht zu rücken, indem du diesen Blogpost teilst.

 

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