Bei ihrem Aktionärstreffen letzte Woche hat die Deutschen Bank verkündet, dass sie den Ausbau des Kohlehafens Abbot Point in Australien nicht finanzieren wird. Der Rückzug der Deutschen Bank folgt auf eine Kampagne von Campact, dem WWF und anderen, bei der 200.000 Menschen einen Appell an den Vorstand der deutschen Bank unterschrieben haben.

Das ist ein wunderbarer Erfolg und wir freuen uns sehr darüber. Doch die Ausbaupläne der indischen Adani Group, bedrohen auch weiterhin das einzigartige Great Barrier Reef. Und der internationale Kurs auf Kohle bedroht überall auf der Welt Ökosysteme und Gemeinschaften.

Im Fall Adani und bei anderen Kohleprojekten werden Kredite in Milliardenhöhe benötigt. Der Rückzieher der Deutschen Bank gilt als Signalwirkung für andere Investoren. Auch die britische HSBC schloß sich innerhalb von nur 24 Stunden der Deutschen Bank an.

Nun heißt es den Druck weiter zu erhöhen. Denn es geht nicht nur um den Kohlehafen am Great Barrier Reef, es geht um Kohle-, Erdöl- und Gasprojekte auf der ganzen Welt. Es geht auch nicht nur um die Deutsche Bank, sondern um eine Vielzahl von Investoren, darunter weitere Banken, Unis, Städte und Kirchen.

 

Bild: Market Forces

Bild: Market Forces

 

Der Grund für den geplanten Hafenausbau ist Adanis geplante Carmichael Kohlemine. Die Regierung in Queensland hat der Mine grünes Licht gegeben. Sie wäre eine der größten Kohlemienen und somit auch eine der größten CO2-Schleudern der Welt.

Doch es regt sich Widerstand. In Australien versuchen 350.org und Partnerorganisationen den Bau dieser und weiterer Kohlemienen zu verhindern. Unter anderem auch mit Druck auf die großen Banken, wie die Société Generale.

Anfang Mai hat 350.org Australien zusammen mit Market Forces einen landesweiten Divestment Day organisiert, bei dem hunderte Australier ihre Konten bei den vier größten Banken des Landes geschlossen haben, da diese in zerstörerische Kohle-, Öl- und Gasprojekte investieren.

Der Erfolg der Deutschen Bank Kampagne zeigt, was wir über die Banken bewegen können. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die deutsche Staatsbank steht weiterhin im Fokus. Die klima-allianz deutschland, urgewald e.V. und weitere Organisationen erhöhen den Druck auf die KfW, um die Kreditvergabe für Kohleprojekte zu verhindern.

Noch ist es normal in Kohle, Öl und Gas zu investieren. Doch in naher Zukunft werden fossile Investitionen der Vergangenheit angehören. Unsere Zukunft kann es sich nicht anders leisten.  Deswegen macht es sich Fossil Free auf der ganzen Welt zur Aufgabe, die Macht der fossilen Industrie herauszufordern und Divestment von Banken und anderen Investoren zu fordern.

In Deutschland haben wir uns die Sparkassen vorgenommen, die über ihren zentralen Vermögensverwalter DekaBank über € 900 Millionen von deutschen Sparern und städtischen Finanzen in Shell, Rio Tinto und Co. investiert haben.

Unterstützt unseren Appell an die Sparkassen und DekaBank: Kein Geld mehr für Kohle, Öl und Gas!