European Divestment Training, May 2014

Ein  Bericht vom European Summer Divestment Workshop

„If it’s wrong to wreck the climate, it’s wrong to profit from that wreckage!“

Aus diesem Grund traf ich mich Anfang Mai mit 35 jungen Menschen aus ganz Europa in einer kleinen Stadt im Ruhrgebiet namens Oer-Erckenschwick, um den Beginn einer neuen globalen Klimabewegung einzuläuten und den Startschuss für die Fossil Free Kampagne in Europa zu geben.

European Divestment Training, May 2014

In vielen europäischen Ländern gibt es bereits Kampagnen (größtenteils) an Universitäten, allen voran in England mit 46 Kampagnen. Auch in Schweden, den Niederlanden, Deutschland und Norwegen sind Klimaaktivist*innen seit einiger Zeit in Bewegung.

Damit die Kampagne nun richtig Fahrt aufnehmen kann und die Forderungen auch in der Öffentlichkeit mehr Gehör finden, schmiedeten wir sechs Tage lang viele Pläne für die kommenden Monate. Spiele, Energizer und Vertrauensübungen kamen dabei nicht zu kurz. Und zusammen mit den gemütlichen Abenden mit gemeinsamen Jam-Sessions schweißte das die Gruppe schnell zusammen. Ein Ergebnis dieser Sessions findet ihr in Form dieses Musikvideos.

European Divestment Training, May 2014Ich bin Lele von der Fossil Free Münster Gruppe. Wir fordern von der Uni und der Stadt Münster, dass sie ihre Investitionen in Kohle, Öl und Gas beenden. Von dem 6-tägigen Workshop habe ich sehr viel Inspiration und neues Wissen mitgenommen. Ich habe gelernt, wie wir unsere lokale Kampagnen weiterentwickeln und zum Erfolg führen können und welche Strategien und Werkzeuge dazu geeignet sind. Ich erfuhr von vergangenen erfolgreichen Divestment-Kampagnen, wie beispielsweise der während des Apartheid-Regimes, in welchen „Wellen“ diese zum Erfolg führten und in welchen Schritten unsere Kampagne „eskalieren“ könnte.

Per Skype-Konferenz hörte ich spannende Geschichten von Aktivist*innen aus den USA, von ihren Erfahrungen und inspirierenden und erfolgreichen Aktionen. Befriedigend war für mich vor allem diese Erkenntnis der US-Campaigner: Ein „Nein“ der Verantwortlichen zu unserer Forderung nach Divestment muss keine schlechte Antwort sein. Wenn eine Uni oder Stadt “Nein” sagt, ist das vor allem eine Möglichkeit, die Debatte kontrovers in der Öffentlichkeit zu diskutieren und die verborgenen Allianzen zwischen öffentlichen Institutionen und der fossilen Industrie aufzuzeigen.

 

So traten alle Workshop-Teilnehmer*innen den Heimweg mit ähnlichen Gefühlen an: inspiriert, zuversichtlich und ermutigt, dass diese Divestment-Kampagne Erfolg haben wird. Denn so viele engagierte junge Menschen zu treffen, die alle das gleiche Ziel haben, mit ihnen Zeit zu verbringen und Pläne zu schmieden, gab uns allen das Gefühl, dass dies der Moment sein kann, an dem die globale Klimabewegung gewinnt.

European Divestment Training, May 2014In den kommenden Sommer-Monaten wird es in ganz Deutschland, Schweden und den Niederlanden viele Divestment-Workshops geben, um die Bewegung zu vergrößern und neue Kampagnen und Gruppen zu bilden, unter anderem in Münster, Berlin, Heidelberg und auf den Klimacamps im Rheinland und in der Lausitz.

Zwei Höhepunkte bei uns werden auf jeden Fall das deutschlandweite Treffen aller Aktivist*innen Ende August sowie der europaweite Aktionstag am 20. und 21. September sein, bei dem wir anlässlich des Klimagipfels in New York, zu dem UN-Generalsektretär Ban Ki-Moon alle Staats- und Regierungschefs eingeladen hat, unsere Stimmen erheben wollen für „System change, not climate change!“/

Lele für Fossil Free Deutschland

 

Fossil Free, das ist der Name einer Kampagne der US-amerikanischen NGO 350.org, mit der öffentliche Institutionen wie Kommunen, Universitäten oder Kirchen dazu aufgefordert werden, zu de-investieren (engl. „divest“), das heißt ihre Investitionen oder Geldanlagen, die sie in Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie haben, abzuziehen und stattdessen in ökologisch und moralisch saubere Projekte zu stecken. In den USA und in Australien ist die Kampagne bereits sehr erfolgreich. Weltweit haben bereits 11 Universitäten, 24 Städte und Kommunen, 20 Stiftungen und 27 kirchliche Institutionen desinvestiert.

 

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