Falls du gerade viel zu tun hast und überlegst, ob du weiterlesen sollst, helfe ich dir bei der Entscheidung: Bei diesem Blog handelt es sich nicht um einen dringenden Aufruf. Es gibt keine Petition zu unterschreiben, keine wichtige Nachricht an deine Abgeordneten. Aber, wenn du dich fragst, was wir in letzter Zeit in Europa gemacht haben und was im Kampf für Klimagerechtigkeit ansteht – dann ist dieser Blog-Artikel genau das Richtige für dich!

In Großbritannien arbeiten wir weiterhin mit der Warm-This-Winter-Kampagne zusammen, denn die Regierung muss dringend etwas gegen die Energiekrise und die Klimakrise tun. Gemeinsam haben wir tausende Briefe an unsere Abgeordneten geschickt und dem Premierminister unsere Petition überreicht – mit beinahe einer halben Million Unterschriften!

Am 1. April haben sich viele von uns im ganzen Land persönlich mit Abgeordneten getroffen, Hunderte haben gleichzeitig Tweets geschickt. Ein riesiges Dankeschön an alle Unterstützer*innen! Ihre Aufmerksamkeit ist uns nun sicher, und das werden wir in den nächsten Monaten nutzen, um mehr Unterstützung für massive Investitionen in grüne, billige und gerechte Energie für alle zu fordern – und ein Ende für schmutziges und teures Öl und Gas.

Am 1. April fanden in ganz Großbritannien Treffen mit Abgeordneten statt

Vor kurzem haben wir die britische Regierung aufgefordert, aus dem Energiecharta-Vertrag (ECT) auszusteigen. Dieser Vertrag ist deshalb so gefährlich, weil er es Energiekonzernen ermöglicht, Länder für Klimaschutz zu verklagen. Allein Großbritannien könnte so auf 12 Mrd. £ verklagt werden, bis die CO2-Emissionen bei Netto Null sind. Das ist ein großes Hindernis für einen gerechten und grünen Wandel. Die Petition wurde von mehr als 7.000 350-Unterstützer*innen unterzeichnet und letzte Woche an die britische Regierung übergeben.

Unsere Arbeit mit Partnerorganisationen auf EU-Ebene zum ECT haben bereits dazu geführt, dass mehrere Länder ausgestiegen sind oder dies bald tun werden, u.a. Spanien, Frankreich, die Niederlande und auch Deutschland!

In Deutschland haben wir Druck auf die Deutsche Bank für eine Zukunft frei von fossilen Brennstoffen ausgeübt. Letztes Jahr konnten wir der Deutschen Bank die Zusage abringen, dass sie die EACOP-Ölpipeline nicht unterstützen würde [1], dennoch pumpt sie immer noch Milliarden in klimazerstörende Kohle-, Erdöl- und Gasprojekte. Am Valentinstag haben wir Menschen unter dem Hashtag #BreakUpWithDeutscheBank dazu aufgerufen, mit der Deutschen Bank Schluss zu machen und in den Filialen herzförmige Schachteln mit Kohle überreicht!

Am Valentinstag wurde mit der Deutschen Bank Schluss gemacht

Am 1. April hat die Bank dann mutig öffentlich verkündet, dass sie mit sofortiger Wirkung keine fossilen Brennstoffprojekte mehr finanzieren wird… oder etwa doch nicht? Leider handelte es sich bei dieser Nachricht nur um einen Aprilscherz unseres Deutschlandteams – komplett mit KI-Nachrichtensprechervideo und satirischer Pressemitteilung. Dennoch veranschaulichte die satirische Neuigkeit genau das, was passieren muss!

Sieh dir auf Instagram das Nachrichtenvideo an! 

Ebenso satirisch haben wir in Frankreich gemeinsam mit StopTotal-Freiwilligen für Ärger für Erdölkonzerne und deren Investor*innen gesorgt. In Paris, Brüssel und sieben weiteren Städten haben wir die Hochzeit zweier Klimakiller gefeiert: Amundi und TotalEnergies!

Amundi ist der größte Teilhaber an TotalEnergies. Wie der Mutterkonzern, Crédit Agricole, finanziert er den französischen Erdölgiganten mit Milliarden und spielt eine große Rolle bei der Entwicklung von umweltschädlichen Projekten wie der Ostafrikanischen Rohölpipeline (EACOP).

Schau dir hier das Video der Zeremonie an.

Unsere Schwesterorganisation in den Niederlanden, Fossielvrij NL, konzentriert all ihre Energie darauf, die größte Bank ihres Landes, ING, dazu zu bringen, nicht mehr in fossile Brennstoffe zu finanzieren. In den letzten Monaten haben sie unter anderem einen neuen, verbesserten Voice-over-Kommentar für eine ING-Werbung gemacht, der allen INGs Greenwashing vor Augen geführt hat. Sieh dir hier das Video an!

Fossielvrij NL hat außerdem eine ganzseitige Anzeige in einer landesweiten Zeitung geschaltet, in der 26 der größten Kunden der Bank – u. a. Hilfsorganisationen und die größte niederländische Gewerkschaft – ING aufforderten „Schluss mit Erdöl und Gas!” zu machen. Am 23. April rief das Team zu einer großen Demonstration beim ING-Hauptquartier auf.

Auch für den Rest des Jahres haben wir noch aufregende Pläne für unseren Kampf für Energiedemokratie und Klimagerechtigkeit. Bleib dran für mehr Neuigkeiten!

Vor kurzem ging unsere Earth-Month-Spendenaktion zu Ende und das Ergebnis war beeindruckend: So viele einzelne Spenden aus der ganzen Welt! Spenden sind ein toller Weg, 350.org zu unterstützen, aber wir wissen, dass momentan nicht alle dazu in der Lage sind. Es gibt viele andere Möglichkeiten, unsere Arbeit in Europa und auf der ganzen Welt zu fördern – und eine davon ist, die Botschaft darüber zu verbreiten, was wir hier in Europa für 350.org tun. Wenn du möchtest, kannst du diesen Blogbeitrag mit deinen Freunden und deiner Familie teilen!

Auf Facebook teilen

Auf Twitter teilen

Auf WhatsApp teilen

Als E-Mail schicken

Vielen Dank!

Bis bald

Matilda, Lisa, Soraya, Bernadette, Marianna und das gesamte Europa- und Fossielvrij NL-Team

 

Quellen (auf Englisch):

1: “Deutsche Bank not financing controversial African oil pipeline, source says” [Reuters]