Am 12. Oktober 2015 unterzeichneten die Regierungen der Welt in Paris ein historisches Klimaschutzabkommen. Es war das Ergebnis zweiwöchiger intensiver Verhandlungen und wurde von einer Welle der weltweiten Mobilisierung durch die Klimabewegung begleitet.
Obwohl dieses Abkommen so vieles unerledigt lässt und es noch eine Menge zu tun gibt, geht von der Pariser Vereinbarung letztendlich das Signal aus, dass das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu Ende ist.
Jetzt liegt es an uns, die Lücke zwischen Rhetorik und Realität zu schließen. Wir sind bereit.
Das Abkommen von Paris beinhaltet die Vereinbarung, die globale Erwärmung auf unter 2° C — möglichst 1,5° C — zu begrenzen und „Klimaneutralität” zu erreichen, was den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ab Mitte des Jahrhunderts erfordert. Es ist nicht das, was wir uns erhofft hatten, aber es ist dennoch ein Abkommen mit deutlicher Signalwirkung: Es ist an der Zeit, dass fossile Brennstoffe im Boden bleiben und Investoren besser heute als morgen von Kohle, Öl und Gas deinvestieren.
Dieses Abkommen markiert einen wichtigen Fortschritt — jedoch ist Fortschritt allein nicht unser Ziel. Unser Ziel ist eine gerechte und lebenswerte Welt.
Selbst wenn das Abkommen Wort für Wort erfüllt wird, bedeutet es dennoch, dass viel zu viele Menschen den verheerenden Auswirkungen steigender Meeresspiegel, immer heftigerer Stürme und extremerer Dürren ausgeliefert sind. Es lässt zu viele Hintertürchen offen, die ermöglichen, sich aus echtem Handeln herauszustehlen — trotz heldenhafter Bemühungen der politischen Führer*innen verwundbarer Nationen und Gemeinschaften, die für ein Abkommen gekämpft haben, das mit wissenschaftlichen Fakten im Einklang steht.
Doch die Kohle-, Öl- und Gaskonzerne dieser Welt sollten ihre Zukunft nicht zu rosig sehen. Das 2°-C-Versprechen würde erfordern, dass 80 % der weltweit verbliebenen fossilen Brennstoffe im Boden bleiben; für das 1,5°-C-Ziel müsste dieser Anteil sogar noch höher liegen. Noch dazu sollen die Länder alle 5 Jahre erneut am Verhandlungstisch zusammenkommen, damit sie ihre Bemühungen zum Erreichen dieser Ziele weiter erhöhen.
Paris ist nicht das Ende dieser Geschichte, aber der Abschluss eines bedeutungsvollen Kapitels. Jetzt ist es an uns, diese Zusagen zu verstärken, sicherzustellen, dass sie eingehalten werden, und dann den Übergang von fossilen Brennstoffen zu 100 % erneuerbaren Energien zu beschleunigen.
Unmittelbar vor dem Beginn des Weltklimagipfels trat die Welt an einem globalen Aktionswochenende geschlossen auf. Mehr als 785.000 Menschen gingen auf die Straßen und nahmen an über 2.300 Veranstaltungen in 175 Ländern teil.
Das Team von threefifty2pt0.staging.wpengine.com im Konferenzzentrum Le Bourget hielt uns über die Ereignisse an den Verhandlungstischen auf dem Laufenden und rief in entscheidenden Augenblicken zu Aktionen auf. Auch wenn das endgültige Abkommen voller Kompromisse steckt, weigert sich unsere Bewegung, Kompromisse einzugehen. Wir akzeptieren nichts anderes als Klimagerechtigkeit.
Am letzten Tag der Klimaverhandlungen gingen 10.000 Menschen in Paris erneut auf die Straßen, um das letzte Wort zu haben. Mit ihren Körpern, riesigen Transparenten und 5.000 roten Tulpen bildeten sie eine rote Linie, die für die Opfer der Klimakrise in der Vergangenheit und Gegenwart steht und unser kollektives Engagement demonstriert, auch weiterhin für das, was wir lieben, zu kämpfen. Auf der ganzen Welt folgten Menschen dem Beispiel der Aktivisten in Paris und trafen sich zu Solidaritätsveranstaltungen.
Uns war immer klar, dass mit dem Ende des Weltklimagipfels die eigentliche Arbeit noch nicht getan ist — deshalb werden wir im nächsten Jahr die Dinge auf eine höhere Ebene heben. Fossile Brennstoffe müssen im Boden bleiben und genau dafür wollen wir sorgen.