1. Juni 2022

350.org reagiert auf Durchsuchung der Firmenzentrale der Deutschen Bank

Frankfurt am Main, Deutschland – Staatsanwaltschaft, Finanzaufsicht und Bundeskriminalamt haben gestern die Zentralen der Deutschen Bank sowie ihrer Fondstochter DWS durchsucht. Ihnen wird vorgeworfen, Greenwashing betrieben zu haben und die Nachhaltigkeit ihrer Investments systematisch übertrieben zu haben. Heute wurde der CEO der DWS, Asoka Wöhrmann ausgetauscht. 

Die Vorwürfe werfen einen dunklen Schatten über die Klima- und Nachhaltigkeitsrichtlinien der Bank. Am 19. Mai haben Klimaaktivist*innen des Koala Kollektives vor der Zentrale der Deutschen Bank protestiert um auf das Greenwashing aufmerksam zu machen. Sie fordern die Bank auf, die Finanzierung zerstörerischer Projekte zur Förderung fossiler Energien und von Unternehmen wie dem französischen Ölriesen TOTAL zu beenden.

Fotos der Aktion des Koala Kollektivs (Credit @koalakollektiv)

Kate Cahoon, Senior Campaigner bei 350 Deutschland, sagte:

“Die Vorwürfe, die Fondgesellschaft der Deutschen Bank, DWS, habe ihre Kunden bezüglich grüner Investitionen getäuscht, können niemanden wirklich überraschen. Die Deutsche Bank zählt seit Jahren zu den dreckigsten Banken, wenn es um die Finanzierung einiger der klimaschädlichsten Unternehmen und Projekte auf unserem Planeten geht.

Dies ist ein weiteres Beispiel einer Großbank, die der Öffentlichkeit und ihren Kunden verspricht, die Klimakrise ernst zu nehmen, in der Praxis jedoch genau das Gegenteil tut – mit verheerenden Folgen für das Klima und Menschen auf der ganzen Welt. Greenwashing-Skandale wie dieser machen deutlich, dass den Worten der Banken selten Taten folgen und der Sektor sich nicht selbst reguliert. Wir brauchen daher strenge Regulierung um zu verhindern, dass Banken die Klimakrise nicht weiter anheizen.”

Kerstin Kress, Aktivistin bei der Klimagerechtigkeitsgruppe Koala Kollektiv sagte:

“Fast die Hälfte der Menschheit ist schon jetzt von der Klimakrise bedroht. Trotzdem geben die Deutsche Bank und ihre Fondstochter DWS weiterhin kurzfristigen Profiten den Vorzug vor der Zukunft des Planeten. Mit ihrer Finanzierung zerstörerischer Projekte zur Förderung fossiler Energien ist die Deutsche Bank verantwortlich für den Verlust unzähliger Menschenleben durch Dürre, Fluten, Waldbrände und Luftverschmutzung. Wir fordern, dass die Deutsche Bank ihr Greenwashing zu den Akten legt und in eine gerechte Energiewende investiert. Die Europäische Zentralbank und unsere Regierungen müssen endlich strenge Regulierung auf den Weg bringen, die Banken wie die Deutsche Bank davon abhält unsere Lebensgrundlagen zu zerstören.”

Pressekontakt

Mark Raven, [email protected], +447841474125