Europa — Das Europäische Parlament stimmte heute für eine Liste von Infrastrukturprojekten, welche für die EU Priorität haben sollen. Diese Entscheidung könnte dazu führen, dass mehr als 25 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln zur Unterstützung von 55 neuen Gasprojekten bereitgestellt werden.
“Diese Entscheidung befeuert die Klimakrise deren Folgen wir bereits erleben und steht in direktem Widerspruch zur Notwendigkeit fossile Brennstoffe unter der Erde zu lassen. Die EU hat in den letzten Monaten eine Reihe großer Ankündigungen gemacht, den Klima-Notstand ausgerufen und einen Green Deal vorgestellt. Die heutige Abstimmung hingegen zeigt, dass viele Abgeordnete und EU-Institutionen noch nicht bereit sind, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Im November hat die Europäische Investitionsbank versprochen, die Finanzierung fossiler Brennstoffe bis 2022 zu beenden, aber die heutige Entscheidung öffnet ein riesiges Schlupfloch, das es dem weltweit größten internationalen öffentlichen Kreditgeber ermöglicht, Milliarden von Euro in neue klimaschädliche Projekte für fossiles Gas zu pumpen. Die Idee fossiles Gas könne eine Brückentechnologie sein entstammt direkt der Feder der Gaslobby. Doch die Klimagerechtigkeitsbewegung fällt auf diesen Trick nicht und wird weiterhin alles tun, um Gasinfrastrukturprojekte zu verhindern und deren Geldgeber zur Rechenschaft zu ziehen”, sagte Sebastian Bock bei 350.org.