9. Mai 2023

Europäische Ölkonzerne und Banken erhalten Widerstand von Gemeinschaften, die gegen Fracking in Vaca Muerta kämpfen

In ganz Europa: Vertreter*innen de indigenen Mapuche Community und eine Anwältin für Menschenrechte werden im Mai 2023 gemeinsam durch Europa reisen, um gegen die Jahreshauptversammlungen von fossilen Riesen und Banken zu protestieren, die für das zerstörerische Fracking in Vaca Muerta, Argentinien, verantwortlich sind.

Die Forderung: Beenden Sie das Fracking, das unsere Gewässer verschmutzt und unser Leben gefährdet.

Die Vaca-Muerta-Tour wird von einer Vielzahl von Aktivist*innen für Klimagerechtigkeit aus ganz Europa unterstützt. Die Ziele sind:

  • Fossile Konzerne wie Total und Banken wie die Deutsche Bank mit der Forderung nach einem Ende des Fracking in Vaca Muerta zu konfrontieren
  • Eine überregionale Bewegung gegen Fracking in Vaca Muerta aufzubauen
  • Die Heuchelei der europäischen Institutionen anzuprangern, die vom Fracking im globalen Süden profitieren, während es in vielen europäischen Ländern, in denen die Menschen mit einer Inflationskrise konfrontiert sind, verboten ist

Fernando Barraza, Aktivist und Sprachrohr der Mapuche-Community, und Edith Galarza, Anwältin des Neuquén Human Rights Assembly, werden durch Europa reisen, um mit ihren Stellungnahmen das Bewusstsein für die Auswirkungen von Fracking in ihren Communities und der gesamten Region zu schärfen. Begleitet werden sie vom Lateinamerika-Team der Klimaschutzorganisation 350.org, das sich seit mehreren Jahren gegen den Ausbau von Vaca Muerta einsetzt.

Fernando Barraza, Aktivist und Sprachrohr der Mapuche-Community:

“Fracking und blinder Extraktivismus veröden unser Land und zerstören nach und nach das Trinkwasser in unserer Region. Unternehmen wie Equinor und Total sind direkt dafür verantwortlich, dass unsere Flüsse sterben, unsere Gebiete verschmutzt werden, unsere Tiere leiden, unser Wasser vergiftet wird und unsere Familien bankrott gehen. Wir wissen, dass es unmöglich ist, ohne eine harmonische Koexistenz mit unserer Umwelt zu leben, und dass wir uns fest verankern müssen, um dieses Zusammenleben zu erreichen. Wir sind nicht das Problem. Wir sind Teil der Lösung.”

Edith Galarza, Anwältin der Human Rights Assembly Neuquén sagt:

“Dass wir von unseren Gemeinden in die Länder der Verschmutzer reisen, ist eine wichtige Gelegenheit, den Menschen mitzuteilen, was mit unserem Land auf Kosten der Profitgier geschieht. Wir fordern die Banken auf, Verantwortung zu übernehmen und die von ihnen finanzierten Emissionen zu reduzieren, indem sie ihre Unterstützung für Öl- und Gasunternehmen einstellen und die Ergebnisse der jüngsten Berichte der IEA und des IPCC berücksichtigen, die dazu aufrufen, die Öl- und Gasförderung nicht weiter auszubauen.

Die Finanzierung fossiler Brennstoffe ist eine Frage der Gerechtigkeit. Der größte Teil der Finanzmittel, mit denen die fossile Brennstoffindustrie unterstützt wird, stammt aus Ländern des globalen Nordens. Diese Banken und Unternehmen finanzieren die Zerstörung und Ausbeutung im Süden und profitieren davon. So sieht Kolonialismus im 21. Jahrhundert aus.”

Die Tour beinhaltet Besuche der Jahreshauptversammlungen von Equinor in Norwegen, von BNP Paribas und Total in Frankreich sowie der Deutschen Bank.

Warum diese Jahreshauptversammlungen? BNP Paribas und die Deutsche Bank finanzieren die fossilen Riesen, die derzeit in Vaca Muerta Projekte entwickeln. Equinor und Total betreiben dort bereits seit 10 Jahren Fracking, sie generieren enorme Auswirkungen auf die Umwelt und profitieren von steuerlichen Vergünstigungen.

Das Programm der Vaca-Muerta-Tour:

  • 10. Mai: Equinor Jahreshauptversammlung. Stavanger, Norwegen. Die Delegation nimmt an der Veranstaltung in Verbindung mit der Equinor-Koalition teil, an der Organisationen wie Greenpeace, WWF, Uplift und andere Menschenrechtsorganisationen beteiligt sind.
  • 16. Mai: BNP Paribas Jahreshauptversammlung. Paris, Frankreich. Die Delegation nimmt an der Veranstaltung in Verbindung mit der BNP Case Coalition teil, an der sich unter anderem Organisationen wie Reclaim Finance, Banktrack und Friends of the Earth mit weiteren Aktionen beteiligen.
  • 17. Mai: Deutsche Bank Jahreshauptversammlung. Frankfurt, Deutschland. Diese Jahreshauptversammlung wird online stattfinden. Unsere Delegation wird an ihr teilnehmen und anschließend weitere Aktionen in Frankfurt ausrichten. Dazu gehört eine gemeinsame Aktion mit Fridays For Future, die sich an Unternehmen richtet, die Kohlenstoff und Gas in Lateinamerika fördern.

In Kürze werden wir weitere Informationen über das Programm, die Aktionen, die Forderungen und die Fotosessions bereitstellen.

Infos zum Fracking in Vaca Muerta:

Vaca Muerta in Argentinien ist etwa so groß wie Belgien und enthält die zweitgrößten Schiefergas- und die viertgrößten Schieferölvorkommen der Welt – gefährliche fossile Brennstoffe, die durch das umstrittene Fracking-Verfahren gewonnen werden, das in vielen europäischen Ländern verboten ist. Wenn das umstrittene Projekt durchgebracht wird, wird eine CO₂-Menge  freigesetzt, die 11,4 % des globalen CO₂-Budgets entspricht – was so viel ist, wie die gesamte Menge, die von jetzt bis 2050 emittiert werden kann, wenn die im Pariser Abkommen festgelegte Reduktion der Klimaerwärmung auf 1,5 °C eingehalten werden soll.

Pressekontakt:

Carolina Ávila
Vaca Muerta Pressekampagne
[email protected]
+34 607412639
+11 57410140 (Whatsapp)

Mark Raven
Presse Europa
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+44 7841474125