Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnet sich selbst gerne als Klima-Vorreiter. Doch ein Klima-Vorreiter lässt niemals Millionen von Euro an Steuergeldern in fossile Brennstoffe fließen.

Im November dieses Jahres ist Frankreich Gastgeber eines Gipfeltreffens mit dem Titel „Finance in Common“, bei dem öffentliche Entwicklungsbanken über Reaktionsmöglichkeiten auf „COVID-19 und den Klimawandel“ sprechen werden. Der Gipfel bietet eine wichtige Chance, seinen Bluff zu durchschauen.

Zusammen mit unseren Unterstützer*innen aus der ganzen Welt fordern wir französischem Präsidenten Macron auf, keine öffentlichen Gelder mehr in TOTAL und schmutzige Projekte für fossile Brennstoffe auf der ganzen Welt zu stecken. 

Schicke jetzt eine E-Mail

An dem Gipfeltreffen nehmen vor allem öffentliche Entwicklungsbanken teil, die zwei Billionen Dollar an öffentlichen Geldern auf der ganzen Welt kontrollieren. Diese Akteure sind relevant, da weltweit immer noch öffentliche Gelder zur Finanzierung der Klimakrise eingesetzt werden.

Präsident Macron will den Gipfel nutzen, um vor seinen Amtskolleg*innen und der Presse gut dazustehen. Aber gleichzeitig erwägt er, mehr öffentliche Gelder in das Projekt von TOTAL für Bohrungen in der Arktis zu investieren. [2] Die Arktis ist eines der empfindlichsten Ökosysteme der Welt und ein Ort, an dem die Folgen der globalen Erwärmung bereits jetzt dramatisch zu spüren sind.

TOTAL ist eines der 20 Unternehmen, die auf der Liste der weltweiten CO2-Emittenten ganz oben stehen. [3] Der Konzern hat schmutzige fossile Projekte auf der ganzen Welt. Das Unternehmen ist auf dem besten Weg, das größte Gasprojekt Afrikas in Mosambik zu errichten, einem Land, das bereits stark mit der Klimakrise konfrontiert ist. [4]

Um die Klimakrise zu stoppen, müssen wir den Geldhahn für diese schmutzigen fossilen Brennstoffprojekte zudrehen. Der bevorstehende Bankengipfel wird Macron ins internationale Rampenlicht rücken. Es ist unsere Gelegenheit, ihn für sein Versprechen, verantwortungsvoll in der Klimakrise zu handeln, zur Rechenschaft zu ziehen.

Das Geschäft mit den schmutzigen Projekten für fossile Brennstoffe hat System. Reiche Länder geben Geld an Unternehmen, die dann das Land ausbeuten, Ressourcen missbrauchen und Menschenrechte in Ländern am anderen Ende der Welt verletzen. Emmanuel Macron selbst nannte in seiner Rede vor den Vereinten Nationen im September 2019 die Exportfinanzierung der Industrieländer für umweltverschmutzende Projekte in anderen Regionen der Welt „inkohärent“ und „unverantwortlich“. [5]

Das Finanzsystem treibt den Zusammenbruch des Klimas voran, der unsere Umgebung zerstört. Wir müssen große Banken und Investor*innen davon abhalten, schädliche fossile Brennstoffe zu fördern. Jede*r von uns kann in solchen Momenten dazu beitragen, dass der Druck steigt.

Sag Präsident Macron, er soll die Finanzierung von TOTAL und schmutzigen Projekten für fossile Brennstoffe einstellen.

Quellen:

[1] Macron’s twofold Arctic policy to gain influence in the Arctic

[2] La France pourrait soutenir un gigantesque projet gazier dans l’Arctique russe (Artikel auf Französisch)

[3] Revealed: the 20 firms behind a third of all carbon emissions

[4] Total secures $15.8 billion in funding for Mozambique gas project: FNB

[5] Discours du Président Emmanuel Macron à la tribune de l’Assemblée générale de l’ONU (Artikel auf Französisch)