1. Sie heizt sich auf.

Zur Zeit sind die globalen Durchschnittstemperaturen mit etwa 1° Celsius wärmer als zu vorindustrieller Zeit und wir haben bereits soviel CO2 ausgestoßen, dass mindestens 0,5° dazu kommen.

0° C
+1° C
← Heisser
Globaler Temperaturindex, 1880-2016 (NASA)

Zu diesem Zeitpunkt ist die globale Durchschnittstemperatur ungefähr 1°C heißer als vor der Industrialisierung.

Wissenschafterle*innen haben mit dem IPCC-Bericht von 2018 bestätigt, dass mit der derzeitigen Erwärmungsrate, die Erde bereits um 2030 die 1,5 °C-Grenze überschreiten könnte. Das ist nur ein Jahrzehnt und innerhalb der Lebenszeit der meisten Menschen, die heute leben.

Ein Grad Celsius hört sich vielleicht nicht nach einem großen Temperaturanstieg an, bedeutet aber den Unterschied zwischen Leben und Tod für viele Tausend Menschen.

Die Erde hat eine natürliche Geschichte von Wärme- und Kälte-Perioden, aber nicht so, wie wir das gegenwärtig erleben. Die fünf wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren 2016, 2015, 2017, 2018 und 2014.

Wobei es mit steigenden Temperaturen nicht einfach nur wärmer wird. Das Klima der Erde ist komplex – schon ein geringer Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur führt zu starken Veränderungen mit zahlreichen gefährlichen Nebenwirkungen.

Der letzte Monat mit einem unterdurchschnittlichen Temperaturmittel war der Oktober 1965. (Climate Central)

2. Wir sind die Ursache.

Der Klimawandel wird vom Menschen verursacht und zwar hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Energieträger.

Steigende Temperaturen korrelieren nahezu exakt mit der Freisetzung von Treibhausgasen.

Vor dem 18. Jahrhundert, als im industrialisierten Westen die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas einsetzte, enthielt unsere Atmosphäre im Allgemeinen etwa 280 ppm (parts per million) Kohlendioxid. Dies sind die Voraussetzungen, “unter denen sich die Zivilisation entwickelt und an den sich das Leben auf der Erde angepasst hat.”

Heute, da auf der ganzen Welt fossile Energieträger verbrannt werden, schnellt die Kohlenstoffmenge in der Atmosphäre sprunghaft in die Höhe – derzeit liegen wir deutlich über 415 ppm CO2.

Mit der rapide zunehmenden Nachfrage nach landwirtschaftlicher Nutztierhaltung durch die reicheren Länder stieg zugleich der Gehalt an anderen Treibhausgasen wie Methan und Distickstoffoxid rasch an. Die Landwirtschaft trägt mit etwa zu den weltweiten Emissionenn bei. Doch der weitaus größte Teil des Problems ist der Verbrennung fossiler Brennstoffe geschuldet: 2017 kamen fast 70% der weltweiten Emissionen von fossilen Brennstoffen und anderen industriellen Prozessen. Verschlimmert wird die Situation noch dadurch, dass Kohlendioxid in der Atmosphäre viel länger aktiv bleibt als Methan und andere Treibhausgase.

Die Kohle-, Öl- und Gaskonzerne fördern Kohlenstoff, der sich in Jahrmillionen in Form von fossilen Brennstoffen unter der Erde abgelagert hat und setzen ihn in der Atmosphäre frei. 2019 lag die CO₂-Konzentration in der Luft zum ersten Mal seit mindestens 2,5 Millionen Jahrenn über 415 ppm.

Fossile Brennstoffe im Boden zu lassen ist der beste Weg, um Menschen vor unermesslicher Zerstörung zu schützen.

CO2 l-Werte im Lauf der Zeit – man beachte den sprunghaften Anstieg am Ende. (Quelle: Scripps Institution of Oceanography)

3. Es besteht kein Zweifel.

Ganze 99,94 % aller Wissenschaftler*innen sind sich einig, dass der Klimawandel durch die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen verursacht wird. Über die grundlegenden Erkenntnisse zum Klimawandel bestehen keine Meinungsverschiedenheiten.

Scientists march at the 2014 People's Climate March in New York City.

Wissenschaftler*innen beim People’s Climate March 2014 in New York City.

Interne Mitteilung von Exxon aus dem Jahr 1981, in der CO2 als Ursache des Klimawandels identifiziert wird.

Schon in den 1890er-Jahren wurde erkannt, dass die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre zur Klimaerwärmung führt. Die Glaubwürdigkeit der Klimatologie wird immer nur aufgrund von Partikularinteressen angefochten, unter anderem durch die Kohle-, Öl- und Gasindustrie, die weiterhin versucht, die Erkenntnisse zum Klimawandel in Frage zu stellen. Seit dem Klimaabkommen von Paris von 2015 haben allein die größten fünf Ölfirmen 1 Milliarde US$ für irreführende Werbung und Lobbyarbeit ausgegeben.

Der Ölkonzern Exxon wusste schon in den 1970er-Jahren von den Auswirkungen des Klimawandels und erkannte, dass Gegenmaßnahmen die Unternehmensprofite schmälern würden. Daraufhin beteiligten sie sich an einem konzertierten Angriff der gesamten Industrie auf die Wahrheit und zettelten eine Scheindebatte an, die jahrzehntelang Maßnahmen gegen den Klimawandel verhindert hat. Heute wissen wir, dass Exxon und andere Konzerne wie Shell seit Jahrzehnten Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Infrastruktur vor dem Klimawandel zu schützen – während sie zugleich alles bekämpften, was unserem Schutz gedient hätte.

Wichtig ist es auch, sich auf indigenes, traditionelles und lokales Wissen zu beziehen.  Vielerorts geben Älteste und Respektspersonen weiter, was sie über die Veränderung von Ökosystemen wissen.

Wenn wir auf das hören, was uns die Wissenschaft sagt, statt auf die Täuschungsmanöver der Kohle-, Öl- und Gasindustrie, dann ist die Botschaft klar: Der rasante Klimawandel, der in der ganzen Welt schon kostspielige Folgen zeitigt, wird vom Menschen verursacht. Die beste Weise ihn zu stoppen, ist fossile Brennstoffe im Boden zu lassen und eine gerechte Energiewende für 100% erneuerbaren Energien so bald wie möglich umzusetzen.

4. Es ist schlimm.

Screenshot of climate impacts map on climatesignals.com

Weltkarte der Klimafolgen von climatesignals.org

Die Erwärmung um 1°C hat bereits verheerende Auswirkungen auf dem ganzen Planeten.

Weltweit gingen infolge des Klimawandels durch Hitzewellen und Überschwemmungen die Getreideerträge um 10ₒ% zurück, weshalb Menschen hungern und ihre Heimat verlassen müssen. Mehr als 1 Million Menschen aus Küstenregionen waren aufgrund steigender Meeresspiegel und stärkerer Stürme gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und in den kommenden Jahren werden voraussichtlich noch Millionen weitere fliehen müssen. Ab 2030, 400 Millionen Menschen in 23 Küsten-Megastädten gefährdet.

Die Wissenschaft lässt keinen Zweifel aufkommen. Der IPCC-Bericht von 2018 hat bestätigt, was wir bereits seit Jahrzenten wissen: Häufigere und stärkere extreme Wetterereignisse sind auf den Klimawandel zurückzuführen.

5. Wir können es ändern.

 

Die harten Tatsachen des Klimakrise: Wenn die Erderwärmung auf unter 1,5 °C* begrenzt werden soll, muss der Großteil der fossilen Brennstoff-Vorkommen im Boden bleiben, und das werden die Kohle-, Öl- und Gaskonzerne nicht kampflos mitmachen.

Die gute Nachricht ist:

  1. Wir wissen genau, was wir tun müssen — fossile Brennstoffe im Boden lassen und schnellstens auf 100 % erneuerbare Energien umsteigen. Laut Wissenschaft ist es noch immer möglich unter einer Erwärmung von 1,5°C zu bleiben – aber wir müssen bis 2030 unsere Emissionen global halbieren und die Anteile von Solar-, Wind und Wasserenergie stark erhöhen.
  2. Erneuerbare Energien werden jeden Tag billiger und beliebter. Da erneuerbare Energien wachsen und mehr saubere Energie liefern, um fossile Brennstoffe zu ersetzen, können wir in vielen Ländern einen Emissionsrückgang verzeichnen.
  3. Wir sind nicht allein — die weltweite Bewegung zum Stopp der Klimakrise und zum Widerstand gegen die Kohle-, Öl- und Gasindustrie wird jeden Tag stärker.
*Selbst wenn wir es schaffen, 80 % der fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen, wird eine um 1,5 °C wärmere Welt ganz anders aussehen als heute und viel beängstigender sein. Im Moment stehen wir erst bei +1 °C und schon jetzt gibt es immer mehr Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren und vom Untergang bedrohte Inselvölker.
Anmeldung

Werde mit 350.org aktiv!

350.org baut eine globale Bewegung auf, um die Finanzierung fossiler Brennstoffe zu beenden und gerechte Lösungen für die Klimakrise zu finden.

Durch Online-Kampagnen, öffentliche Massenaktionen und Bewegungsaufbau sind wir mit vielen tausenden Aktiven in über 188 Ländern aktiv. Wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, und wir wissen, wie wir gewinnen können - und wir brauchen dich dafür. Melde dich für wichtige Updates an und werde mit uns aktiv!

Melde dich jetzt an:

Hallo !

Wir haben deine Kontaktdaten noch vom letzten Mal – du kannst einfach unten auf die Schaltfläche klicken, um fortzufahren.

Nicht ? Ausloggen

Millionen von Menschen setzen sich mit schnellen, einfachen Aktionen für Klimagerechtigkeit ein - sei dabei! Können wir dir E-Mails über wichtige Kampagnen, Geschichten und Aktionen schicken?

Mit dem Klick auf “Anmeldung” stimmst du unseren allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzrichtlinien zu. Du kannst dich jederzeit wieder abmelden.

Weitere Informationen (in englischer Sprache)

Increased Air Mass Temperature

Decreased Arctic Sea Ice

California Change in Evapotranspiration

California Decreased Snowpack

Increased Drying of Soils

Change in Evapotranspiration

Increased Extreme Heat and Heat Waves

Glacier and Ice Sheet Melt

Global Warming

Greenhouse Gas Emissions

California Increased Temperatures

Increased Land Surface Temperature

Increased Permafrost Thaw

Increased Sea Surface Temperature

Season Creep

Decreased Snow and Ice Cover

Increased Atmospheric Moisture

Increased Extreme Precipitation

Increased Northern Hemisphere Mid-Latitude Precipitation

Change in Runoff

Increased Atmospheric Blocking

California Decreased Precipitation

Increased Frequency of Extreme El Niños

Hadley Cell Expansion

Decreased North Atlantic Surface Temperature

Change in Northern Hemisphere Circulation

Increased Ocean Acidification

Ridiculously Resilient Ridge

Change in Southern Hemisphere Circulation

Change in Surface Ozone

Decreased Surface Wind Speed

Weakening Atlantic Meridional Overturning Circulation

California Decreased Soil Moisture

Increased Drought Risk

California Increased Drought PDSI

Change in Atlantic Cyclone Steering

Increased Frequency Intense Atlantic Hurricanes

Increased Frequency Intense Cyclones

Increased Frequency Intense NW Pacific Typhoons

Increased Frequency Intense SW Pacific Cyclones

Increased Frequency Intense Tropical Pacific Hurricanes

Increased Frequency North Indian Cyclones

California Increased Wildfire Risk

Increased Wildfire Risk

Increased Coastal Flooding

Increased Flooding Risk

Rising Sea Levels

Increased Storm Surge

Thermal Expansion of the Ocean

Increased Blizzard Risk

Increased Coral Bleaching

Decreased Habitat Availability and Species Die-Off

Increased Parasite, Bacteria and Virus Populations

Increased Pine Beetle Outbreaks

Change in Species Range

Increased Humidity and Heat Stress

Increased Infectious Gastrointestinal Disease Risk

Increased Respiratory Disease Risk

Increased Vector Borne Disease Risk

Increased Risk Wind Damage

Increased Storm Intensity

Increased Tornado Risk

Monthly global average temperature relative to pre-industrial average

Der letzte Monat mit unterdurchschnittlichem Temperaturmittel war der Oktober 1965. (Climate Central)

CO2-Werte im Lauf der Zeit – man beachte den steilen Anstieg am Ende. (Quelle:Scripps Institution of Oceanography))