Der neueste IPCC-Bericht zeigt, dass wir ab sofort ein striktes CO2-Budget einhalten müssen, wenn wir eine gravierende Erderwärmung vermeiden wollen.  Das bedeutet, dass die fossilen Brennstoffe im Boden bleiben müssen. Unterstützt von 350.org setzen sich Partnerorganisationen auf der ganzen Welt mit 8 großen Anti-Kohle-Kampagnen gegen den Ausstoß von 5,5 Milliarden Tonnen CO2 ein. Die Freisetzung dieser Mengen in die Atmosphäre würde unser CO2-Budget bei Weitem sprengen.  

Die COP24 findet in Polen statt, einem Land, das bekanntlich die Kohle unterstützt. Das Motto der Regierung lautet „Polen steht auf Kohle.” Das Land erzeugt über die Hälfte seiner Primärenergie aus Kohle, beim Strom sind es 80 %.  Die polnische Regierung lässt sich den Gipfel von den Energieriesen PGE und Tauron sponsern, deren Geschäftsmodell auf Kohle basiert.

Während sich die Welt nach und nach von Kohle, Öl und Gas verabschiedet, geben sich die Bosse der fossilgetriebenen Wirtschaft und ihre politischen Marionetten alle Mühe, uns nicht vom Haken zu lassen.  Die Erkenntnisse des im Oktober veröffentlichten IPCC-Berichts machen den Bau jedes neuen Kohlekraftwerks oder Tagebaus unbegreiflich.   Jede Tonne Kohle, die verbrannt wird, erhöht unmittelbar den CO2-Gehalt in der Atmosphäre — die Ursache für den langfristigen und unumkehrbaren Klimawandel.  Wir müssen die fossilen Brennstoffe jetzt im Boden lassen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir unter 1,5 Grad bleiben und eine katastrophale Umweltzerstörung abwenden.” — Hoda Baraka, Leiter des Kommunikationsteams, 350.org

Dennoch bedrohen überall auf der Welt Infrastrukturprojekte für Kohle, Öl und Gas die Klimasicherheit unseres Planeten.  Menschen auf der ganzen Welt wenden sich gegen die folgenden acht geplanten Kohleprojekte (die Links führen zu englischsprachigen Dokumenten):

  1. Megatagebau Carmichael in Australien
  2. Lamu in Kenia
  3. Muğla, Türkei
  4. Rampal in Bangladesch
  5. Rheinisches Kohlerevier  (Hambacher Forst) in Deutschland
  6. Sendou im Senegal
  7. Thabametsi in Südafrika
  8. Thepa in Thailand

Drei dieser acht Projekte — Sendou im Senegal, Rampal in Bangladesch und Lamu in Kenia — entstehen in Ländern, in denen derzeit nur sehr wenig Energie aus Kohle erzeugt wird.

Die in Sendou und Rampal geplanten Projekte befinden sich in Küstenregionen, wo eine Erwärmung um nur 1 °C den Meeresspiegel steigen lässt und zu Überflutungen führt. Diese Klimafolgen fordern Menschenleben, vernichten Eigentum und Häuser und bremsen die Wirtschaft aus.   Die Kohlekraftwerke im türkischen Muğla verschmutzen die Luft in der Umgebung derart, dass die Menschen dort krank werden. Zu den Klimafolgen in Europa und den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels im nördlichen und südlichen Afrika kommen noch die Klimaflüchtlinge, die nach Europa wandern.

Das eight iconic fights media pack (Medienpaket „Acht legendäre Kampagnen”, in englischer Sprache) zeigt die Kampagnen gegen die Kohleindustrie: ihre Finanziers, ihre Auswirkungen auf das Klima und Lösungen für eine Zukunft ohne CO2-Emissionen.

Viele Gruppen, die sich gegen Kohle-, Öl- und Gasprojekte wehren, begegnen zunehmender staatlicher Repression. Sie ist nicht nur lebensbedrohlich, sondern gefährdet auch den Fortschritt hinsichtlich der Klimaziele.

Bei 350.org setzen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort und weltweit mit Kampagnen entschlossen dafür ein, dass fossile Brennstoffe im Boden bleiben. Nur so können wir das 1,5-Grad-Ziel einhalten und einen unumkehrbaren und katastrophalen Klimawandel vermeiden. In jedem Winkel der Welt haben Menschen bereits gezeigt, mit welcher Entschlossenheit sie für den Stopp von CO2-Emissionen eintreten.  Die Staats- und Regierungschefs haben jetzt bei der COP24 die Chance, den Mut dieser Menschen zu würdigen. Sie können etwas tun, was dem Ausmaß der Krise gerecht wird, nämlich alle Kohle-, Öl- und Gasprojekte stoppen und eine Bürger-Energiewende zu 100 % Erneuerbaren einleiten.” May Boeve, Exekutivdirektorin 350.org.