In den Bayous von Louisiana wehren sich Einheimische, engagierte Vorkämpfer*innen und Kommunalpolitiker*innen gegen die Bayou Bridge. Dabei handelt es sich um eine geplante 260 km lange Pipeline des Konzerns Energy Transfer Partners, die ihr Wasser und ihre Lebensweise gefährdet. Schon allein der Bau der Pipeline schädigt die Feuchtgebiete in Louisiana: Die BBP wird auf ihrer Strecke über 60 Hektar Feuchtgebiet zerstören und darüber hinaus gut 180 Hektar schädigen. Die Feuchtgebiete von Louisiana werden bereits durch den Klimawandel und die Bautätigkeit in Mitleidenschaft gezogen. An der Küste verliert der Bundesstaat durch den steigenden Meeresspiegel durchschnittlich 0,4 Hektar Feuchtgebiet pro Stunde. Vorhandene Öl-Pipelines haben verschiedenen Wirtschaftszweigen in der Region bereits stark zugesetzt. Die BBP verschlimmert diese Probleme, verstärkt Überflutungen und fügt dem Ökosystem irreparable Schäden zu.

Wer in Louisiana das Wasser schützen will, um die Menschen vor den vielen schädlichen Auswirkungen einer Pipeline durch ihr Gebiet zu bewahren, riskiert, verhaftet zu werden. Dabei bedroht die Pipeline nicht nur ihr Wasser und ihre Lebensweise, sondern trägt, wie alle derartigen Projekte und die Gewinnung fossiler Brennstoffe überhaupt, dazu bei, dass sich unser Planet in gefährlichem Maß erwärmt. Das Öl, das durch die Bayou-Bridge-Pipeline transportiert werden soll, emittiert so viel CO2 wie 30 neue Kohlekraftwerke.   Die Pipeline ist mit dem weltweiten Auftrag zur Begrenzung der Klimaerwärmung auf höchstens 1,5 °C nicht zu vereinbaren.

Fernando Lopez | Survival Media Agency

 

Das Öl für die BBP käme durch die Dakota-Access-Pipeline direkt aus North Dakota und wäre ausschließlich für den Übersee-Export bestimmt. Nach dem Vorbild des Dakota Access Camp gründete die Widerstandsbewegung gegen Bayou Bridge das Camp L’eau est la Vie — „Wasser ist Leben“. Der Kampf ist härter geworden. Die Polizei tasert und verhaftet Wasserschützer*innen, die sich auf die Strecke legen, um den Pipelinebau mit ihrem Körper zu stoppen.

Louisiana ist eine der Regionen in den Vereinigten Staaten, die am stärksten von Klimafolgen wie z. B. großen Hurrikanen betroffen sind. Den Schaden haben insbesondere einkommensschwache Gruppen, Schwarze Menschen und andere schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen, die am meisten gefährdet sind und sich am schwersten von solchen Katastrophen erholen. Außerdem werden die Armen in der Region durch giftige Mülldeponien, Kläranlagen und andere tödliche Verschmutzungsquellen stark beeinträchtigt. Diese findet man, wenn überhaupt, nur selten in der Nähe wohlhabender Vorstädte der weißen Mittelschicht. Die Einwohner*innen von St. James, Louisiana, die gegen die Bayou-Bridge-Pipeline kämpfen, sind bereits von Methanolfabriken eingekreist, mit denen viele Milliarden Dollar gemacht werden. St. James wird nicht von ungefähr als „Krebsallee“ bezeichnet.

Der inspirierende Widerstand der Wasserschützer*innen und ihrer Verbündeten in Louisiana ist ein anschauliches Beispiel für den Kampf um Lebensgrundlagen und gegen die Gier der Konzerne sowie die zunehmenden Klimafolgen.

 

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