6. Oktober 2018

Wachsender Protest gegen Kohleabbau in Deutschland: Bundesregierung muss jetzt Kohleausstieg in Einklang mit 1,5°C-Limit beschließen

Kerpen — Am heutigen Samstag werden viele Tausend Menschen gegen die Rodung des Hambacher Forstes und für einen schnellen Kohleausstieg bei Buir im Rheinischen Braunkohlerevier demonstrieren. Auch an anderen Orten in Deutschland und überall auf der Welt wächst der Protest gegen die deutsche Energiepolitik.

Gemeinsam mit zahlreichen Naturschutzverbänden ruft 350.org zu der heute stattfindenden Großdemonstration “Wald retten – Kohle stoppen” am Hambacher Wald auf.

Laura Weis, Deutschland-Campaignerin bei 350.org erklärt:

“Die Dürren und Waldbrände in diesem Hitzesommer haben vor Augen geführt, dass die Klimakrise längst Realität ist. Die Folgen der Klimaerwärmung bedrohen die Lebensgrundlage von Millionen Menschen weltweit. Besonders stark betroffen sind die ärmsten Menschen. In Anbetracht der voranschreitenden Klimakrise ist es absurd, Wälder abzuholzen und Dörfer umzusiedeln, um Braunkohle aus der Erde zu holen. Die Tatenlosigkeit der Bundesregierung in Bezug auf den Hambacher Forst in den vergangenen Wochen hat verdeutlicht, dass Deutschland längst kein Vorreiter mehr beim Klimaschutz ist.”

Dass die Auseinandersetzung um den Hambacher Forst und den Kohleausstieg in Deutschland international Aufsehen erregt, zeigen zahlreiche Aktionen, Solidaritätsbekundungen und Medienberichte der vergangenen Wochen.

“Es ist erfreulich, dass ein Gericht die Rodung des Hambacher Forstes nun vorläufig gestoppt hat. Das entlässt die Bundesregierung jedoch nicht aus der politischen Verantwortung. Sie muss jetzt einen Kohleausstieg im Einklang mit dem 1.5 Grad-Limit beschließen und dafür sorgen, dass der Hambacher Wald auch in Zukunft erhalten bleibt,” sagt Laura Weis.

Eine Erwärmung der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 1.5 Grad Celsius hätte verheerende Auswirkungen. Um diese noch abzuwenden, müssen Kohle, Öl und Gas im Boden bleiben. Der Kohleausstieg in Deutschland müsste bis spätestens zum Jahr 2025 erfolgen, um einen gerechten Beitrag zum Erreichen des 1.5-Grad-Limits zu leisten.

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Über 350.org

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Pressekontakt

Laura Weis, Deutschland-Campaignerin, 350.org, [email protected], 0179 4150 763