20. Februar 2019

LNG-Terminal in Brunsbüttel ist mit 1,5 Grad-Limit unvereinbar

Pressekommentar von 350.org zum geplanten LNG-Terminal in Brunsbüttel anlässlich der heute stattfindenden Informationsveranstaltung von German LNG

Laura Weis, Deutschland-Campaignerin bei 350.org, kommentiert den geplanten Bau eines LNG-Terminals in Brunsbüttel wie folgt:

„Um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise noch zu verhindern, muss die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Der vergangene Hitzesommer hat deutlich gemacht, dass die Klimakrise längst auch bei uns Realität ist. Bereits heute sind Millionen von Menschen weltweit von den Folgen der Klimakrise betroffen. In vielen Fällen geht es dabei ums nackte Überleben. Der Bau eines LNG-Terminals in Brunsbüttel ist mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius unvereinbar.

Es ist fatal, dass sowohl die Bundesregierung als auch die schleswig-holsteinische Landesregierung angekündigt haben, das Projekt finanziell mit Steuermitteln zu unterstützen. Statt neuen Großprojekten für den Import von Erdgas, wie dem in Brunsbüttel geplanten LNG-Terminal politisch und finanziell den Rücken zu stärken, muss die Bundesregierung jetzt den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben.

Besonders brisant: Über das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel soll vor allem Fracking-Erdgas aus den USA importiert werden. Fracking ist eine besonders umwelt- und klimaschädliche Art der Erdgasgewinnung. Aus guten Gründen ist Schiefergas-Fracking in Deutschland und vielen anderen Ländern nicht erlaubt. Der Fracking-Boom in den USA setzt die Gesundheit der lokalen Bevölkerung aufs Spiel, gefährdet das Trinkwasser und schadet dem Klima. Gefracktes Erdgas sollte deshalb nicht nach Deutschland importiert werden.

Weiterführende Links:

Link zur Studie “The urgent Case for a ban on Fracking” von Food and Water Watch: https://www.foodandwaterwatch.org/insight/urgent-case-ban-fracking

Link zum „People’s Dossier on 1.5°C von 350.org: https://350.org/wp-content/uploads/2018/10/The_Peoples_Dossier_on_1.5C_LQ.pdf

Über 350.org:

Mithilfe von Online-Kampagnen, Basisbewegungen und öffentlichen Großaktionen stellt sich 350.org gegen neue Kohle-, Öl- und Gasprojekte. Außerdem setzen wir uns für den Abzug von Geldern aus fossilen Unternehmen und den Umstieg auf 100% erneuerbare Energien für alle ein. Das globale Netzwerk von 350.org ist in 188 Ländern aktiv. Mehr Informationen unter: https://350.org/de/uber350/

Pressekontakt:

Laura Weis, Deutschland-Campaignerin, 350.org, Tel: 0179 4150 763, E-Mail: [email protected]