Mit dem französischen Ölriesen Total und der China National Offshore Oil Corporation stehen die Regierungen von Uganda und Tansania kurz vor dem Bau einer riesigen Rohöl-Pipeline mitten durch Zentralafrika. Dieser Bau würde zu Vertreibungen der Menschen vor Ort führen, die Tierwelt gefährden und die Welt der totalen Klimakatastrophe noch näher bringen. Dagegen stemmen sich allerdings Communities vor Ort, Menschenrechtsverteidiger*innen und Umweltschützer*innen.
24 Banken (bzw. 50 Finanzinstitute, wenn man die Versicherer mit einrechnet) haben die Finanzierung dieses Projekts bereits abgelehnt. Jetzt erhöhen die Aktivist*innen in Uganda und anderswo auf der Welt den Druck auf die Hauptgeldgeber Standard Bank, SMBC und Standard Chartered, die immer noch an diesem Projekt festhalten. TotalEnergies ist der größte Ölkonzern hinter EACOP, trifft jedoch bei Kreditgebern auf eher geringes Interesse und ist daher auf die Unterstützung der genannten Großbanken angewiesen.
Die Aktivist*innen wollen Umweltschäden und Vertreibungen durch EACOP verhindern und mobilisieren dafür online sowie weltweit auf der Straße und vor den Geschäftshäusern jener Banken, die EACOP unterstützen. Sie prangern sie an und fragen: „Auf welcher Seite steht ihr?” Zudem weisen sie darauf hin, wie die Ostafrikanische Rohöl-Pipeline (EACOP) die Lebensgrundlagen der Menschen in Uganda und Tansania zerstören und mit ihren prognostizierten 34,4 Mio. Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr die Welt der Klimakatastrophe näher bringen würde.
Die Aktivist*innen fragen, warum diese Banken EACOP finanzieren, obwohl dieses Projekt eindeutig gegen sämtliche Äquator-Prinzipien verstößt. Die Äquator-Prinzipien sollten eigentlich als gemeinsame Grundlage und Rahmenvorgabe für das Risikomanagement der Finanzinstitute dienen. Damit lassen sich ökologische und soziale Risiken bei der Projektfinanzierung ermitteln, bewerten und kontrollieren. Dieses fundamentale Regelwerk soll dafür sorgen, dass Menschen und Umwelt von einer Kreditvergabe profitieren. Diese 3 Banken haben die Äquator-Prinzipien unterzeichnet und halten dennoch weiterhin an der EACOP-Finanzierung fest.
Der ganzen Welt wird inzwischen klar, dass wir aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe aussteigen müssen. Und wir müssen begreifen, dass Ostafrika seine wirtschaftliche Kraft aus seiner Biodiversität, seinem kulturellen Erbe und seinen Naturlandschaften bezieht. Investitionen in erneuerbare Energien, Tourismus, kleinbäuerliche Landwirtschaft, Fischerei- und Aufforstungsprogramme werden viel mehr Arbeitsplätze für die Bevölkerung schaffen, vielfältigere wirtschaftliche Vorteile für Ostafrika bringen und für eine intaktere Umwelt sorgen, die dem Planeten und künftigen Generationen zugute kommt.
Aryampa Brighton ist Jurist und Geschäftsführer von Youth for Green Communities (YGC). Brighton ist unter [email protected] erreichbar.