Mehr als 250.000 Leute haben sich auf 7 Kontinenten an Demos und Aktionen unter dem Motto #RiseforClimate beteiligt. Rund um den Planeten zeigen Menschen der Politik, wo es lang geht und fordern eine Zukunft ohne Kohle, Öl und Gas mit 100 % Erneuerbaren in Bürgerhand. Sie zeigten, wie wahrer Klimaschutz von unten nach oben aussehen muss. Hier nur ein paar Höhepunkte zum Feiern. Auf der Seite von Rise for Climate gibt’s noch mehr wunderschöne Bilder, Videos und Botschaften von Leuten, die mit dabei waren.

Was kommt als Nächstes?

Pazifik-Inseln

Der globale Aktionstag begann mit dem Sonnenaufgang über den pazifischen Inseln. Auf Fidschi fand eine Talanoa-Diskussion statt. Dabei wurden Geschichten über Windkraft und andere Erneuerbare erzählt. Dann stachen die Teilnehmer*innen zu einem Segeltörn rund um die Suva-Bay in See. In der gesamten Region mobilisierten Gruppen für Erneuerbare. Sie riefen die Verantwortlichen auf, eine Erderwärmung von mehr als 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu verhindern. Bei 19 Veranstaltungen in 15 Inselnationen und der Diaspora waren die Kikonang-Windräder aus Kokosblättern ein Symbol der Zusammengehörigkeit. Das Kikonang ist ein Symbol von #PacificPawa. Es ruft zum sofortigen Umstieg auf Erneuerbare auf.

„Wir stehen auf für unsere verstorbenen Vorfahren. Wir stehen auf für unsere Lebenden. Wir stehen auf für einen schnellen und gerechten Umstieg auf eine Welt ohne Kohle, Öl und Gas.”Isso Nihmei, Koordinator der Pacific Climate Warriors für Vanuatu

In Port Vila betätigten sich die Bewohner*innen von Vanuatu künstlerisch und bastelten die Windräder, bevor sie sich zur Demonstration durch die Stadt aufmachten..

In Samoa bauten Kinder Kikonang und legten ihr Kleingeld zusammen, um ihre Schule mit Solarmodulen auszustatten.

I-Kiribati-Tänzer*innen in Brisbane

Australien und Neuseeland

In Australien und Neuseeland gab es Demonstrationen gegen Kohle, Öl und Gas und für eine schnelle Bürger-Energiewende hin zu Erneuerbaren. Ein großes #RiseForClimate-Schiff segelte an dem berühmten Opernhaus vorbei in den Hafen von Sydney. Quer durch Australien fanden mehr als 40 Aktionen statt — von Melbourne, wo eine große Menschenmenge ein Ende der schmutzigen australischen Kohlepolitik forderte, bis zum Outback in Alice Springs, wo gegen Fracking mobilisiert wurde.

In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, kamen Pacific Climate Warriors und Einwohner*innen der Stadt zusammen und machten klar: „Öl und Wellington — das passt nicht zusammen!”

Menschen in der Innenstadt von Melbourne verlangen von Ministerpräsident Scott Morrison, die Kohle aus der Politik zu verbannen.

Ein #RiseforClimate-Schiff segelt am Opernhaus und der Sydney Harbour Bridge vorbei und signalisiert die Notwendigkeit für echte Klimaschutzmaßnahmen.

Ostasien

In Bangkok demonstrierten Frauenrechtler*innen, Landwirtschafts- und Umweltgruppen. Sie kamen direkt vor dem Gebäude zusammen, in dem die außerordentliche Klimarunde der Vereinten Nationen stattfand und die Verhandlungsführer*innen nicht in der Lage waren, die letzten Einzelheiten für das Regelwerk des Pariser Abkommens festzulegen. In den Philippinen und Thailand führten Frauen und junge Leute große Demonstrationen an. Ihr zentrales Anliegen war die Beendigung des Kohlezeitalters. Obwohl die Kohle der umweltschädlichste fossile Brennstoff ist, leistet sie nach wie vor einen großen Beitrag zum Energiemix in der Region. In Indonesien kamen über 300 Menschen nach Jakarta, wo Glaubensgemeinschaften berieten, wie sie den Klimaschutz vorantreiben können. In Japan wurden große Banken aufs Korn genommen. Die Menschen verlangten von ihnen, die Finanzierung von Kohleprojekten einzustellen. Unterdessen fanden in ganz Vietnam Flashmobs statt, bei denen die Leute traditionelle bemalte Hüte trugen. Ebenfalls aus Vietnam kam ein tolles Rise for Climate-Musikvideo , das ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Ihr werdet den ganzen Tag „Stand Up, Rise for Climate” singen.

„Die Erderwärmung beeinträchtigt schon jetzt unsere Existenzgrundlagen in den südlichen Grenzprovinzen Thailands. Wir dürfen nicht zulassen, dass auch nur ein einziges weiteres Kohlekraftwerk gebaut wird. Wir stehen auf, um die Kohle zu stoppen und erneuerbare, nachhaltige Energiequellen zu fordern.” Lamai Manakarn, Aktivistin und Abgeordnete in Pattani, Netzwerk der südlichen Grenzprovinzen Thailands

„In Indonesien leben über 100 Millionen Frauen. Ich stehe auf für die Frauen und leuchte den Weg zum Schutz unserer heiligen Erde.”Hening Parlan, Umwelt-Koordinatorin der Organisation Aisyiyah, Indonesien

Foto von Pongsit Nopmaneepaisan l Survival Media Agency

In Manila, Philippinen, fand eine der weltweit ersten virtuellen Demonstrationen statt. Weil der demokratische Raum für Proteste hier immer mehr schrumpft, schickten vom Klimawandel betroffene Kommunen und Sympathisantengruppen Bilder von sich, die als Zeichen ihrer Solidarität projiziert wurden.

Im Osten von Kalimantan, Indonesien, kamen junge Leute aus dem ganzen Land in einem Camp zusammen, besuchten ein stillgelegtes Tagebaugebiet und trafen sich mit den Menschen aus den betroffenen Anliegergemeinden.

Südasien

Die Region leidet noch immer unter schweren Überflutungen und Klimafolgen – aber dies konnte Zehntausende nicht davon abhalten, bei #RiseforClimate mitzumachen. In der Exilgemeinde des Dalai Lama in Mcleod Ganj, Indien, nahmen tibetische Geflüchtete am #RiseForClimate-Aktionstag teil. Sie forderten schnelles Handeln, um das fragile tibetische Ökosystem vor dem Klimawandel zu retten. In Kathmandu demonstrierten nepalesische Schüler*innen für eine Zukunft mit 100 % Erneuerbaren. Mit dieser Forderung schlossen sie sich 10.000 anderen in Schulen in ganz Nordindien an. In Dhaka, Bangladesch, fand eine Aktion am Ufer des Buriganga-Flusses statt.

In ganz Nordindien beteiligten sich Tausende an Veranstaltungen im Rahmen der Red-Tape-Bewegung. Sie binden rote Bänder um Bäume als Symbol ihrer Verbindung mit Mutter Erde.

Schüler*innen in Kathmandu, Nepal, demonstrierten für Erneuerbare.

Afrika

Zehntausende beteiligten sich an Aktionen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, unter anderem in Ägypten, Sierra Leone, Senegal, Ghana, Kongo, Nigeria, Kenia, Tansania, Botswana und Südafrika. In der nigerianischen Hauptstadt Abuja trafen sich religiöse Oberhäupter und Politiker*innen zu einem dreitägigen Klimagipfel. Sie berieten, welche Zusagen sie machen können, um auf Erneuerbare umzusteigen. In Kampala, Uganda, nahmen 25.000 Schüler*innen mit ihren Eltern an einer riesigen Kundgebung teil. Unterdessen versammelten sich viele Menschen in südafrikanischen Städten und machten deutlich, dass die Kohle keine Zukunft hat.

Ibadan City, Nigeria

In Kampala kamen 25.000 Menschen zu einem Festival und einer Kinderdemo ihrer Dachorganisation Uganda’s Little Hands Go Green.

Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien

Aufgrund des enormen Drucks von unten aus den Kommunen haben sich drei Städte – zwei in der Ukraine und eine in Georgien – im Verlauf von #RiseForClimate verpflichtet, bis 2050 auf 100 % Erneuerbare umzusteigen — in dieser Region eine Premiere. In der zweitgrößten Stadt Georgiens gab es eine Demonstration von historischer Bedeutung zum Parlamentsgebäude, die zu der Selbstverpflichtung führte. Konzerte, Fahrrad-Demos, kommunale Konsultationsgespräche und Banner-Drops waren überall in der Ukraine zu sehen. Bei einem großartigen Treffen bei den World Nomad Games in Kirgisistan forderten indigene Gruppen wirksame Klimaschutzmaßnahmen.

Demonstrationszug zum Parlament fordert 100 % Erneuerbare in Kutaisi, Georgien.

Rise for Climate Kirgisistan bei den World Nomad Games

Europa

In Paris versammelten sich nach dem kürzlichen Rücktritt des französischen Umweltministers Nicolas Hulot 50.000 vor dem Rathaus. Hulot hatte Präsident Macron kritisiert, trotz anders lautender Ansagen den Klimaschutz nur untergeordnet zu betreiben. Mehr als 150.000 Menschen beteiligten sich an Aktionen im ganzen Land — die größte Mobilisierung zum Klimaschutz in der Geschichte Frankreichs. In Kopenhagen, wo 2009 der erste Versuch zu einem universellen Klimaschutzvertrag scheiterte, beteiligten sich 15.000 Leute an der größten Demo, mit der die europäischen Staats- und Regierungschefs jemals für das Klima verantwortlich gemacht wurden. In Brüssel rückte die Demo dem Europäischen Parlament auf die Türschwelle. In Deutschland wurden Kirchen und Kommunalverwaltungen aufgefordert, aus fossilen Brennstoffen zu divestieren. Im polnischen Kattowitz – der Stadt, in der bald die nächsten UN-Klimaverhandlungen stattfinden werden – unterzeichneten die Leute eine Petition. Sie fordert für Schlesien, die polnische Kohleregion, eine Zukunft mit 100 % Erneuerbaren ein. Auch der Stadtpräsident von Kattowitz hat sie unterzeichnet.. In Lissabon, Portugal,, demonstrierten über 800 Menschen gegen die Pläne der Regierung, mehr Öl- und Gasbohrungen zu genehmigen.

Paris, Frankreich

London, Vereinigtes Königreich

Türkei

An 14 Orten im ganzen Land versammelten sich Menschen, arbeiteten in Workshops zusammen, zeigten Filme und diskutierten, wie man Klimaschutzmaßnahmen durchsetzen kann.

Sarıyer (İstanbul)

Lateinamerika

Überall in Brasilien, Kolumbien, Peru und anderen lateinamerikanischen Ländern fanden trotz schwieriger politischer Bedingungen kreative und phantasievolle Aktionen statt. In Ituango, Kolumbien, verteidigten etwa 400 Mitglieder betroffener Gruppen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Demonstration. Nachdem die Polizei überraschend versucht hatte, ihre geplante Demo gegen das Wasserkraftwerk Hidroituango und den Ausbau fossiler Brennstoffe zu verhindern, gingen sie auf die Straßen und besetzten den öffentlichen Raum in der Stadt. In Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens, gingen Hunderte Mitglieder von aktivistischen und gesellschaftlichen Organisationen, Umweltgruppen und Künstlerkollektiven zum „Septimazo Climático” auf die Straße. Am brasilianischen Unabhängigkeitstag drängten Gruppen im ganzen Land die Politiker*innen dazu, die Unabhängigkeit von Kohle, Öl und Gas zu erklären. In Confresa, Mato Grosso, forderten Angehörige der indigenen Tapirape, das Fracking zu beenden. In Iquitos, Peru, veranstalteten indigene Oberhäupter und Vertreter*innen der Lokalpolitik eine öffentliche Ausstellung mit Kunstwerken, Vorträgen und Spielen, um auf die Schäden durch die Kohle-, Öl- und Gasförderung und die Klimafolgen für den Amazonas-Regenwald vor Ort aufmerksam zu machen.

Nariño, Kolumbien

Iquitos, Peru

Nordamerika

Mehr als 30.000 Menschen kamen in San Francisco zur größten Demo für den Klimaschutz, die die Westküste je gesehen hat. Nach der Demo malten Dutzende von Gruppen mit ungiftigen Tempera- und natürlichen Lehmfarben eine riesige Bilderstrecke auf die Straße. Auf jedem Pflasterbild waren Lösungen für Klimachaos und -ungerechtigkeit zu sehen. Wenige Tage vor dem Global Climate Action Summit, der in der Stadt abgehalten werden soll, kamen vom Klimawandel Betroffene, Umweltschützer*innen, Gewerkschaften, Aktionsgruppen gegen rassistische und soziale Ungerechtigkeit, Bürgerrechtsverteidiger*innen und religiöse Oberhäupter, Jugend- und Migrantengruppen zusammen, um ihre Abgeordneten zur Rechenschaft zu ziehen. 3.000 Menschen versammelten sich in New York und forderten von Gouverneur Andrew Cuomo, Bürgermeister Bill de Blasio und allen Abgeordneten, dass sich der Bundesstaat von den fossilen Brennstoffen verabschiedet und eine Bürger-Energiewende hin zu 100 % Erneuerbaren einleitet. In allen 50 Bundesstaaten wurden insgesamt mehr als 300 Veranstaltungen organisiert. In Miami, Florida, versammelten sich Tausende zu einem viel beachteten Konzert, das auf die Auswirkungen von Hurrikanen und des ansteigenden Meeresspiegels auf die Stadtbezirke aufmerksam machte. In Puerto Rico versammelten sich 1.500 junge Menschen und ihre Familien. Sie forderten die Regierung zu drastischen und sinnvollen Klimaschutzmaßnahmen auf und ermunterten die Kommunen, eigene Projekte für Erneuerbare einzuleiten. In Kanada trafen sich Vertreter*innen der First Nations, Aktivistinnen und Aktivisten zu Kundgebungen entlang der geplanten Route der TransMountain-Pipeline. Sie protestierten gegen den kostspieligen Ankauf von Infrastruktureinrichtungen bei der US-Firma Kinder Morgan durch die Regierung, nachdem diese verkündet hatte, sie werde das Projekt aufgeben.

Pflastermalereien auf einer Strecke von 5 Häuserblocks in der Innenstadt von San Francisco

San Francisco, USA

Tacoma, Washington

Antarktis

Der Astrobiologe Cyprien Verseux und seine Kolleginnen und Kollegen unterstützten die globale Mobilisierung von den ständig schrumpfenden Eisschelfen der Antarktis aus mit einer Demonstration bei Minustemperaturen.

Am Mittwoch beginnt in Kalifornien der Global Climate Action Summit mit Hunderten Delegierten verschiedener Städte, Staaten und Stadtverordneten — und eure Gesänge werden ihnen noch in den Ohren klingen. Ein großes Dankeschön an alle, die irgendwo auf der Welt bei #RiseforClimate mitgemacht haben.

Bleibt dabei!