Ende Gelände 2015 und 2016 waren die größten Proteste gegen Kohle, die wir in Deutschland und Europa je gesehen haben. Viele von euch waren Teil der Aktionen. Ihr seid mit mir und tausend weiteren in den größten Tagebau Europas gegangen und gemeinsam blockierten wir die weltgrößten Bagger. In 2016 stoppten wir die Bagger und den Kohletransport so lange, dass das Kohlekraftwerk Schwarze Pumpe seine Leistung zurückfahren musste. Wir haben Tonnen von CO2 Emissionen verhindert.

Das waren bewegende und kraftvolle Momente – Tausende protestierten gemeinsam und setzten sich für echten Klimaschutz ein. Denn um eine Klimakatastrophe zu vermeiden muss der größte Teil der Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben. Und um das zu erreichen, müssen wir den Status Quo in Frage stellen und unsere Regierungen wissen lassen, dass sie eine Industrie, die das Klima anheizt, nicht mehr unterstützen dürfen. Wir müssen die Lügen derjenigen aufdecken, die die Gefahr des Klimawandels leugnen und einer Energiewende Steine in den Weg legen. Wir wissen, dass eine gerechtere Energieversorgung ohne Kohle, Öl, Atom und Gas möglich ist!

Was wir getan haben, mag illegal gewesen sein, aber es war legitim. Wir haben alles gegeben und uns für Klimagerechtigkeit eingesetzt. Wir haben das Risiko in Kauf genommen, rechtliche Konsequenzen und Repression zu erfahren. Das bedeutet, dass auch wenn die Aktion vorbei ist, unser Kampf weiter geht.

RWE hat begonnen einige der mutigen Ende Gelände Teilnehmer*innen zu verklagen.  Menschen die mit uns gemeinsam im Tagebau standen, uns versorgt haben als wir müde oder von der Polizei verletzt waren. Menschen, die ein Risiko auf sich nahmen, um mit uns dort zu sein und Stellung zu beziehen. Sie standen hinter uns und nun ist es an uns, sie zu unterstützen. Viele von ihnen erhielten Unterlassungserklärungen. Wer sie unterschreibt, willigt ein, nie wieder RWE-Gelände zu betreten. Manche mutige Menschen haben sich dazu entschlossen, nicht zu unterzeichnen. Sie wollen das Spiel von RWE nicht mitspielen.

Nun kommt es zu Prozessen und diese geben uns die Möglichkeit, die Diskussion um den Kohleausstieg weiter öffentlich auszutragen und über das destruktive Geschäftsmodell von RWE und anderen fossilen Unternehmen zu sprechen. Doch diese Prozesse sind teuer. Und deswegen möchten wir dich um Hilfe bitten. Unsere Freunde im Ende Gelände Orga-Team haben nun eine Kampagne gestartet, um Gelder für die Gerichtskosten zu sammeln. Solltest du diesem Aufruf folgen, hilfst du, dass unser Protest auch in Zukunft voller Energie ist und wir mit aller Kraft Ende Gelände im August 2017 im Rheinland gestalten können.

Lasst uns gegenseitig unterstützen, so wie wir es auch in den Tagebauen im Rheinland und in der Lausitz getan haben. Bitte unterstütze die Kampagne Untenlassen, indem du eine Spende machst oder die Kampagne über soziale Medien teilst.

Weiter geht’s, mit Mut!

Tine und der Rest des 350.org Teams.