Während die Pläne für das Kraftwerksprojekt Thepha voranschreiten, schließen sich Frauengruppen und Wissenschaftler*innen, Anwohner*innen, Umweltschützer*innen und zivilgesellschaftliche Gruppen in der Pattani Bay im Süden Thailands zusammen, um sich gegen den Kraftwerksbau zu wehren. Die Gruppe macht sich Sorgen wegen der drohenden Gefahr für die Meeresressourcen, von denen viele Menschen dort abhängig sind.

Frauen spielen eine wichtige Rolle in der lokalen Fischerei. Sie sind abhängig von der Pattani Bay, wo sie sich und ihre Familien mit nährstoffreicher Nahrung versorgen.

Lamai Manakarn, Aktivistin aus der Südlichen Grenzprovinz Pattani, berichtete, der Bauträger des geplanten Kohlekraftwerks Thepha habe behauptet, dass „Kohle und dieses Kohlekraftwerksprojekt saubere Energie liefern und keine Gefahr für uns darstellen.“

Pongsit Nopmaneepaisan l Survival Media Agency

 

Andere weisen darauf hin, dass wegen des Kraftwerks 240 Familien, zwei Moscheen, zwei islamische Friedhöfe, eine Religionsschule und ein buddhistischer Tempel umgesiedelt werden müssten. Außerdem beklagen sie die mangelnde Transparenz bezüglich der Baupläne für das Kraftwerk. Drei öffentliche Anhörungen zu dem Kraftwerk und den Anlegepier für die Kohleschiffe seien nicht regelkonform durchgeführt worden.

Thailands Probleme mit dem Klimawandel beschränken sich nicht auf die Pattani Bay. Im Sommer dieses Jahres veröffentlichte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) einen Sonderbericht, in dem auf die „extremen Hitze- und Niederschlagsereignisse“ auf der ganzen Welt hingewiesen wird, die „infolge des Klimawandels zunehmen“. Für ein Land wie Thailand, über dem jedes Jahr der Monsun niedergeht, sind das schlechte Nachrichten. Wissenschaftler*innen sind sich einig, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse schon jetzt verstärkt. Dazu gehören u. a. starker Regen und Taifune mit erhöhter Zerstörungskraft, die unermessliche Schäden anrichten könnten.

„Die Erderwärmung beeinträchtigt bereits jetzt unsere Existenzgrundlagen in den Grenzprovinzen im Süden Thailands“, sagt Manakarn. „Die Küstenbewohner*innen fliehen vor dem steigenden Meeresspiegel, der die Küste erodiert und immer mehr Land verschlingt. Der Klimawandel lässt den Meeresspiegel ansteigen und bringt extreme Taifune mit sich, die unsere Lebensgrundlagen schädigen und unser Leben bedrohen. Wir verlangen von der Politik die Einleitung einer Bürger-Energiewende hin zu Erneuerbaren. Die durch Kohlekraftwerke verursachten Schäden kennen keine Grenzen. Sie beschränken sich nicht auf die direkten Anwohner*innen, sondern betreffen alle.“

Die Dorfbewohner*innen haben angekündigt, ihr Sit-in in Bangkok gegen die Billigung der Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeitsprüfung des Kraftwerksprojekts durch das Umweltministerium zu wiederholen.

Die Frauen, die jetzt aufstehen, um die Gesundheit und Lebensgrundlagen ihrer Familien zu schützen, werden dem Widerstand gegen die Kohle rund um die Pattani Bay noch mehr Nachdruck und Energie verleihen.

 

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