Berlin, Deutschland – Die Deutsche Bank hat heute bekannt gegeben, dass sie die Finanzierungen für den Öl- und Gassektor bis 2022 um 20 % kürzen werde. Nach monatelangem öffentlichen Druck hat sich der Bankenriese nun verpflichtet, 500 Mrd. USD für nachhaltige Finanzierungen und Anlagen bereitzustellen.
Kate Cahoon, Lead Germany Campaigner, 350.org:
“Angesichts der Tatsache, dass die Deutsche Bank einer der größten Geldgeber für fossile Brennstoffe in Europa ist, begrüßen wir die heute von der Bank angekündigten bescheidenen Schritte, die die Kreditvergabekriterien für Kohle verschärfen und mehr Geld für nachhaltige Investitionen bereitstellen werden. Die fehlenden Kriterien zu Öl und Gas sind jedoch ein schwerwiegendes Versäumnis, insbesondere in Anbetracht der Millionenbeträge, die fossilen Unternehmen wie Total und RWE zur Verfügung gestellt werden.
Die neue Richtlinie der Deutschen Bank geht nicht weit genug und wirkt heuchlerisch. Sie schließt keine Unternehmen aus, die weiterhin neue Kohlekraftwerke oder -Minen planen, wie etwa Glencore. Hinzu kommt, dass die Schwellenwerte für den Kohleabbau für bestehende Kunden erst 2025 in Kraft treten – was eindeutig zu spät ist. Jedes Unternehmen, das den Abbau fossiler Brennstoffe weltweit aggressiv vorantreibt, hat keine glaubwürdige Bereitschaft zu Netto-Null. Auf der Grundlage ihrer eigenen Kriterien sollte die Deutsche Bank daher schon jetzt sämtliche Verbindungen zu Kohle-, Öl- und Gasunternehmen einstellen.
Es ist gut zu sehen, dass der öffentliche Druck und die Kampagnen von 350.org und anderen Klimaaktivist*innen die großen Banken zum Umdenken bewegen. Wir fordern jedoch gemeinsam einen schnelleren und tiefgreifenderen Wandel, der die Finanzierung fossiler Brennstoffe ein für alle Mal beendet.”
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