Presseinladung für den 25. und 26. September
Berlin, München, Köln: In 12 deutschen Städten gehen am 25. und 26. September 2023 Menschen gegen den Gaslobbyverband “Zukunft Gas” auf die Straße. Im Fokus stehen dabei mehr als 80 Stadtwerke, die als Mitglieder des Verbands die Gaslobby finanzieren – ein Widerspruch zum Gemeinwohlauftrag der Stadtwerke. Anlass für den Aktionstag ist der größte Kongress der kommunalen Energiewirtschaft in Deutschland, der am 26. September in Köln stattfindet. Zu den Aktionen haben 350.org, LobbyControl, das WeiterSo!-Kollektiv und das Umweltinstitut München aufgerufen.
Die zentralen Forderungen der Demonstrierenden lauten: “Keine Zukunft für fossiles Gas” und “Unsere Stadtwerke raus aus der Gaslobby”. Der deutschlandweite Aktionstag ist der vorläufige Höhepunkt einer aktuellen Debatte: Ist es vertretbar, dass Stadtwerke sich einseitig in einem Gas-Lobbyverband engagieren? Seit Mai haben verschiedene Organisationen die Stadtwerke unter Druck gesetzt, so unter anderem mit einer Online-Petition mit über 12.000 Unterschriften und einem gemeinsamen Aufruf 71 zivilgesellschaftlicher Organisationen. Das führte zu mehreren Austritten: Seit Beginn des Jahres haben 24 Stadtwerke den Verband verlassen oder sind von der Mitgliederliste verschwunden.
Übersicht der Aktionen:
Berlin: Keine Zukunft mit fossilem Gas
In Berlin trägt die Zivilgesellschaft ihren Protest gegen die manipulativen Taktiken der Gasindustrie direkt vor die Türen des Lobbyverbandes “Zukunft Gas”. Expert*innen von verschiedenen Organisationen und Gruppen werden über den Einfluss der Gaslobby in Deutschland, der etwa im neuen Heizungsgesetz sichtbar ist, sowie über die neokolonialen und klimaschädlichen Aspekte von Wasserstoff sprechen. Die Kundgebung wird mit kreativen Aktionen ausgeschmückt.
Wer: 350.org, WeiterSo!, LobbyControl, WeSmellGas, urgewald, Fridays for Future Berlin, PowerShift, Umweltinstitut München
Was: “Keine Zukunft mit fossilem Gas!” Kundgebung mit Aktionen und Redebeiträgen
Wo: Vor dem Sitz von “Zukunft Gas”, Neustädtische Kirchstraße 8, 10117 Berlin
Wann: 25.September 2023, 9:00 Uhr
Pressekontakt: Kate Cahoon, [email protected], +49 (0)176 63 60 65 03
Köln: Aktion beim VKU-Stadtwerkekongress
Wer: LobbyControl
Was: Foto-Aktion und Unterschriftenübergabe am Kongressgelände
Wo: Vor dem Veranstaltungsort Halle Tor 2, Teichrohrsängerweg, 50829 Köln
Wann: 26. September 2023, 9:00 Uhr
Pressekontakt: [email protected], +49 (0)30/ 4 67 26 72 11
Proteste vor den Stadtwerken
In 11 Städten sind Demonstrationen vor den Geschäftssitzen und Infoständen der jeweiligen Stadtwerke geplant:
Wer: Umweltinstitut München, Fridays for Future München, Parents for Future Dortmund, Greenpeace Mainz-Wiesbaden, Friedrichshafen Zero, Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn, BUND Kreisgruppe Wuppertal und weitere lokale Organisationen
Was: Demonstrationen vor den Geschäftssitzen der Stadtwerke
Wo: München, Frankfurt, Augsburg, Fürth, Bochum, Heilbronn, Wiesbaden, Dortmund, Friedrichshafen, Fulda und Freiburg
Wann: 25.09.2023, unterschiedliche Uhrzeiten
Pressekontakt: Henning Peters, [email protected], +49 (0)89 307749-39
Die lokalen Pressekontakte, Aktionsorte und Uhrzeiten finden Sie fortlaufend aktualisiert hier.
Warum steht Zukunft Gas in der Kritik?
Zukunft Gas ist ein Lobbyverband, der sich für die Interessen der Gasindustrie einsetzt. Mitglied bei Zukunft Gas sind große Gaskonzerne wie Wintershall Dea, Shell, VNG oder die frühere Gazpromtochter Wingas. Zusätzlich sind mehr als 80 Stadtwerke und kommunale Versorgungsunternehmen Mitglied und finanzieren den Lobbyverband entsprechend mit. Der Verband wird aus folgenden Gründen kritisiert:
- Zukunft Gas bewirbt Erdgas entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse als klimafreundlichen Energieträger. Dabei verschweigt er die enormen Klimaschäden durch Methanlecks entlang der Lieferkette.
- Zukunft Gas setzte sich jahrelang für Erdgasimporte aus Russland ein und trug so maßgeblich zu der heutigen Gaskrise bei. Noch im Herbst 2021, als Expert*innen bereits Preissteigerungen auf dem Gasmarkt absehen konnten, bewarb der Verband Erdgas fälschlicherweise als preisstabil.
- Zukunft Gas überbewertet die zukünftige Verfügbarkeit von Wasserstoff und vermischt für die Öffentlichkeit kaum nachvollziehbar grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien mit aus Erdgas hergestelltem, fossilen Wasserstoff.
Weitere Informationen
Bilder zu den Aktionen sind ab dem 25.09. hier abrufbar und können unter Nennung der im Dateinamen genannten Organisationen und Personen frei verwendet werden.
Für weitere Informationen und Interviewanfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie die jeweiligen Pressekontakte für Anfragen oder um sich für die Veranstaltung anzumelden.