17. Oktober 2014

Pacific Climate Warriors aus 12 Ländern blockieren größten Kohlehafen der Welt

NEWCASTLE, 17. Oktober 2014 — Dreißig Pacific Warriors blockierten heute, unterstützt von Hunderten von Australiern, in friedlichem Protest den weltweit größten Kohlehafen in Newcastle.  Damit forderten sie die Regierung auf, die klimazerstörende Ausweitung des Geschäfts mit fossilen Brennstoffen zu beenden.

In traditionellen Kanus, auf ihren Inseln von Hand gefertigt und nach Australien transportiert, blockierten sie für einen Tag die Ein- und Ausfahrt zum Hafen, um die gigantischen Kohlefrachter an ihrer Fahrt zu hindern. Auf diese Weise haben die Pacific Warriors der fossilen Industrie eindrucksvoll demonstriert, dass sie sich gegen Australiens radikale Pläne zur Verdoppelung der Kohleexporte und drastischen Steigerung der Gasgewinnung, die den Klimawandel vorantreiben und die Existenz ihrer Heimatinseln bedrohen, zur Wehr setzen.

Die pazifischen Inseln sind durch die Folgen des Klimawandels – den Anstieg des Meeresspiegels, verheerende Fluten und desaströse Stürme – am stärksten und unmittelbarsten betroffen. Wie Milañ Loeak (26), Tochter des Präsidenten der Marshallinseln, Chris Loeak, und selbst Pacific Warrior, berichtete, sind diese für ihre Inseln schon jetzt zu spüren.

„Ich sehe, wie mein Volk und meine Inseln unter den Auswirkungen des Klimawandels, der immer gravierendere Dürren und Überflutungen mit sich bringt, zu leiden haben. 

Die Folgen des Klimawandels wirken sich bereits jetzt sehr real auf das Leben der Menschen bei uns aus”, erklärte Milañ Loeak. „Das Haus meiner besten Freundin wurde durch die jüngste Springflut zerstört und dieses Haus war ihr ganzes Leben. Verzweifelt sagte sie zu mir ,Früher hat mich der beruhigende Klang des Meeres in den Schlaf gewiegt –  und plötzlich hat mir eben dieses Meer alles genommen, was ich hatte.’“

Mikaele Maiava, Climate Warrior von Tokelau, betonte, nach Jahren gescheiterter globaler Klimaverhandlungen sei eine solche direkte Aktion der Pacific Warriors unumgänglich gewesen.

„Es ist von größter Bedeutung für uns, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen, denn er bedroht unsere Inseln und unser Leben darauf. Unser Land ist der wertvollste Schatz, den wir haben, und die Auswirkungen des Klimawandels sind dabei, ihn zu zerstören. Doch wir wollen und werden das nicht zulassen.”

Maiava wandte sich direkt an die australische Regierung, der er Ignoranz in Bezug auf dieses Thema vorwarf.

„Australien gilt als das größte Mitglied in der Familie der Pazifikstaaten. Mit seinem Export an fossilen Brennstoffen jedoch erweist es sich als ausgesprochen rücksichtsloses Familienmitglied“, so Maiava. „Aus diesem Grund sprechen wir für alle Mitglieder der Pazifik-Familie, die von Australiens destruktivem Handeln unmittelbar betroffen sind.“

Milañ Loeak mahnte, die fossile Industrie müsse ihren Kurs ändern, um die pazifischen Inseln vor ihrem buchstäblichen Untergang zu bewahren.

„Wir leiden bereits genug unter den Folgen des Klimawandels. Unsere Situation darf nicht noch verschlimmert werden, nur um die Interessen anderer zu befriedigen. Auch wir verdienen den Schutz unserer Heimat und wir werden tun, was nötig ist, um sie zu retten”, machte Milañ deutlich. 

 

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