19. Mai 2022

Proteste anlässlich der Hauptversammlung der Deutschen Bank gegen die Finanzierung fossiler Brennstoffe

Deutschland – Am Donnerstag, den 19. Mai, werden Aktive für Klimagerechtigkeit an einer Reihe von koordinierten Protesten gegen die Deutsche Bank am Tag der Jahreshauptversammlung der Bank teilnehmen. Die Proteste werden in Frankfurt, Berlin und Leipzig stattfinden, und der von der Deutschen Bank für ihre Hauptversammlung eingerichtete digitale Raum wird für Protest genutzt. Beispielsweise wird Luisa Neubauer während der Hauptversammlung eine Rede halten. Deutschlands größter Kreditgeber gerät wegen der Finanzierung fossiler Brennstoffe zunehmend unter Druck und insbesondere da er sich geweigert hatte die Unterstützung für die zerstörerische East Africa Crude Oil Pipeline (EACOP) öffentlich auszuschließen.

Fotos und Videos werden hier verfügbar sein

Wer?

Klimagerechtigkeitsgruppen, darunter: Koala Kollektiv, Parents for Future und die Letzte Generation Berlin und Extinction Rebellion Leipzig.

Was?

Frankfurt: Das KoalaKollektiv wird um 8:30 Uhr einen visuellen Protest vor der Zentrale der Deutschen Bank veranstalten. Die Aktivisten werden Waschmaschinen installieren, die grünen Schaum ausstoßen, um das Greenwashing der Bank anzuprangern. Obwohl die Bank Teil der Net Zero Banking Alliance ist, investiert sie immer noch Milliarden in Unternehmen, die fossile Brennstoffe nutzen.

Berlin: Parents for Future fordern eine sichere Zukunft für ihre Kinder. Die Details der Aktion sind vertraulich. Social-Media-Inhalte können zwischen 8:30 und 11 Uhr erwartet werden.

Innerhalb der Hauptversammlung: Luisa Neubauer wird zwischen 10 und 12 Uhr eine virtuelle Rede halten. Die Mitbegründerin von Fridays for Future wird zu den Aktionären sprechen, um die Rolle der Deutschen Bank als Großinvestor beim Ölriesen Total Energies zu thematisieren. Eine Aufzeichnung der Rede wird hier veröffentlicht.

Leipzig: Extinction Rebellion Leipzig wird um 16 Uhr eine Ölpipeline und (falsches) Erdöl in die örtliche Filiale der Deutschen Bank bringen. Es werden Reden von ugandischen Aktivisten verlesen. Extinction Rebellion ist eine der wachsenden Zahl von Klimagruppen, die sich mit der Rolle fossiler Finanzen bei der Anheizung der Klimakrise befassen. Material wird hier zur Verfügung gestellt. 

Warum?

Seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Jahr 2015 hat die Deutsche Bank mehr als 1,8 Milliarden Euro in Total gepumpt, und erst letzten Monat hat die Bank zu einem 8-Milliarden-Dollar-Finanzierungspaket für den Ölriesen beigetragen. Am Sonntagabend projizierten Aktivisten Bilder auf den Frankfurter Hauptsitz der Bank, auf denen Nakabuye Hilda Flavia und Luisa Neubauer die Deutsche Bank mit ihrer Rolle bei der Verursachung der Klimakrise konfrontierten. Am darauffolgenden Tag informierte eine anonyme Quelle innerhalb der Deutschen Bank Journalisten darüber, dass die Bank keine Finanzmittel für die geplante East African Crude Oil Pipeline (EACOP) bereitstellen wird. Obwohl dies ein wichtiger Schritt ist, der die Macht des öffentlichen Drucks demonstriert, reagierten zivilgesellschaftliche Gruppen auf die Berichte mit einer gemeinsamen Erklärung und den folgenden Forderungen:

  • Öffentliche Ablehnung der Finanzierung der EACOP auf der Jahreshauptversammlung;
  • Entwicklung einer starken Öl- und Gaspolitik, die eine Unternehmensfinanzierung für Unternehmen, die neue Öl- und Gasprojekte planen, wie Total, ausschließt.

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Hinweise für die Redaktion

Medienkontakte für die einzelnen Aktionen:

  • Leipzig: Sarah Haug, +49 157 5267 0192
  • Frankfurt: Rika v. Gierke, 0156-783 680 04, [email protected]
  • Berlin: Jörg Finus, 01799757284

Fakten zur East Africa Crude Oil Pipeline:

  • Die East Africa Crude Oil Pipeline (EACOP) wird mehr als 1.400 km lang sein – das entspricht der Entfernung zwischen Paris und Rom – und würde entlang des Viktoriasees, der größten Süßwasserreserve des Kontinents und Quelle des Nils, zwischen Uganda und Tansania verlaufen.
  • Das Öl würde permanent auf 50°C erhitzt, um es flüssig zu halten und zum Hafen von Tanga in Tansania und in internationale Tankschiffe zu transportieren.
  • Diese Pipeline würde 200.000 Barrel Öl pro Tag transportieren und jährlich bis zu 34 Millionen Tonnen Kohlenstoffemissionen verursachen – das Siebenfache dessen, was Uganda jährlich ausstößt, und etwa 1/16 der Emissionen Frankreichs.
  • Mehr als 100.000 Menschen werden von ihrem Land vertrieben und enteignet.
  • Das Projekt birgt die Gefahr, dass die Wasserressourcen und Feuchtgebiete Ugandas und Tansanias, einschließlich des Viktoriasees, vergiftet werden, von denen mehr als 40 Millionen Menschen für die Trinkwasserversorgung, die Nahrungsmittelproduktion und ihren Lebensunterhalt abhängen.
  • Dadurch wird eine Vielzahl von Menschenrechten verletzt: das Recht auf Eigentum, das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Nahrung, das Recht auf Bildung, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf angemessenen Wohnraum, das Recht auf Leben und Sicherheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sowie das Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung.
  • Umweltschützer, Menschenrechtsaktivisten und Journalisten werden bedroht, belästigt, eingeschüchtert, angegriffen, verhaftet und inhaftiert.

Weitere Informationen über die StopEACOP-Kampagne finden Sie auf dieser Website