25. November 2015

Vor Pariser Klimagipfel geht die Welt auf die Straßen

WELTWEIT — Am Wochenende vor der Pariser Klimakonferenz werden sich im Rahmen von mehr als 2.000 Veranstaltungen in 150 Ländern hunderttausende von Menschen auf den Straßen versammeln und ihrer Forderung an die Verhandlungspartner Ausdruck verleihen, die fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen und eine gerechte Energiewende zu 100 % erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 zu finanzieren.

„2015 ist auf bestem Weg, das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen zu werden. Dieses Wochenende wird vor diesem Hintergrund ein weiterer Beleg für den beispiellosen Anstieg an Aktionen für den Klimaschutz im Laufe des letzten Jahres sein und den Weg für weitere Aktionen im kommenden Jahr bereiten. Menschen überall sind bereit für das Ende von Kohle, Öl und Gas und das neue Zeitalter der erneuerbaren Energien,“ so Hoda Baraka, 350.org Global Communications Manager.

Auf dem Programm stehen Großdemonstrationen, Konzerte, Kundgebungen, Workshops, Fahrrad-Demos und Filmvorführungen auf allen Kontinenten. Einige Beispiele:

  • Australien ist unter den Ländern, die weltweit als erste mit den Demonstrationen beginnen werden. Tausende Teilnehmer werden sich in Großstädten im ganzen Land zusammenfinden, so etwa in Adelaide, Brisbane, Canberra, Darwin, Hobart und Perth sowie in Melbourne und Sydney. Die Demonstrationen werden als farbenfrohe, familienfreundliche Events abgehalten, bei denen eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen vertreten sein wird, so z.B. Feuerwehrleute, Glaubensgemeinschaften, Gewerkschaften und Arbeiter, Aborigines und Torres-Strait-Insulaner, Bewohner der Pazifikinseln, Landwirte, Gesundheitsexperten, Geschäftsleute, Künstler und Musiker.
  • Auf den Philippinen sind über 20 Veranstaltungen, Demonstrationen und Kundgebungen geplant. In Manila werden 20.000 Menschen in Quezon City zu einer Großdemonstration erwartet, an der Gruppen zusammenkommen, die vom Klimawandel betroffene Gemeinden, Glaubensgemeinschaften, die Jugend, Arbeiter sowie Anti-Kohle-Bewegungen und Gruppen für erneuerbare Energien vertreten.
  • In einem entlegenen Winkel im Norden Tansanias werden über 1.000 Massai in der Stadt Loliondo am Rande des Serengeti-Nationalparks für ein globales Abkommen für erneuerbare Energien demonstrieren. Dort sind die Menschen besonders von Landraub durch die Regierung sowie von extremen Dürren betroffen, die schwere Auswirkungen auf die Viehhaltung nach sich ziehen.
  • In ganz China werden sich Studenten im Rahmen von über 60 Veranstaltungen versammeln, darunter Round-Table-Gespräche, Fahrrad-Demonstrationen und Filmvorführungen.
  • Eine Reihe von Events wird auf den Pazifische Inselnstattfinden. Klimademonstrationen sind auf Fidschi, den Marschallinseln und Kiribati geplant. Bewohner Papua-Neuguineas werden mobil machen, um die dringende Botschaft an die Staatsoberhäupter zu senden, zu erneubaren Energien überzugehen, um ihre Heimat und die Menschheit zu retten.
  • In Hong Kong, Taipei und Seoul werden hunderte von Menschen auf die Straßen gehen, um für eine gerechte Wende zu 100% erneuerbaren Energien zu demonstrieren. In Vietnam ist ein großes Klimaschutz-Musikfestival geplant, zu dem mehr als 1.500 Jugendliche erwartet werden. Auf den Demonstrationen in Kyoto und Tokio in Japan, wird es eine Fotoaktion geben, bei der die Menschenmasse sich zu einem Bild formieren wird.
  • In den USA werden landesweit Demonstrationen stattfinden: Von Los Angeles bis Austin, Washington, D.C. und New York City werden sich tausende von Menschen im Namen der Klimagerechtigkeit an kreativen, kunstreichen Aktionen beteiligen.
  • In den beiden größten Städten Ägyptens, Kairo und Alexandria, sind Demo-Läufe geplant, durch die tausende von Teilnehmern das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels wecken wollen und sofortige Klimaschutzmaßnahmen fordern.
  • Die Divestment-Bewegung wird weltweit immer stärker und ist bei den Demonstrationen in London, Berlin, Amsterdam, Stockholm, Melbourne, Wellington und anderen Städten vertreten!
  • Über 5.000 Radfahrer werden das Zentrum von Mexico City einnehmen. Weitere Demonstrationen sind in Bogota, Kolumbien, Sâo Paulo, Brasilien und Bolivien geplant..
  • In Kampala, Uganda, soll eine Großdemonstration durch die Stadt ziehen. Diese Woche besucht der Papst Afrika. In Kenia wird er einen Brief mit dem eindringlichen moralischen Ruf erhalten, die Investitionen des Vatikans in fossile Brennstoffe einzustellen.

In Paris, wo die Regierung die Klimademonstration angesichts der jüngsten Terroranschläge in der Stadt aus Sicherheitsgründen verboten hat, werden Menschen eine Kette bilden, die vom Place de la République bis zum Place de la Nation reichen soll. Die ursprünglich für die Demonstration angefertigten Plakate, Schilder und Kunstwerke sollen dabei zum Einsatz kommen.

„Hier in Paris sind wir eingeschränkt, aber wir werden dafür sorgen, dass unsere Regierungen unseren Ruf nach Klimagerechtigkeit laut und deutlich aus jedem Winkel der Welt zu hören bekommen,“ so Baraka.

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