8. Oktober 2018

Weltklimarat bestätigt: Fossile Brennstoffe müssen im Boden bleiben um das 1,5°C-Limit einzuhalten – das gilt auch für die Kohle in Deutschland

GLOBAL – Der am Montag erscheinende Spezialbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bestätigt, dass es einen relevanten Unterschied macht, ob der globale Temperaturanstieg auf 1,5 oder 2°C begrenzt wird. Er unterstreicht damit Forderungen nach einem schnellen Ausstieg aus fossilen Energieträgern und einer raschen Energiewende hin zu 100% Erneuerbaren. Der Bericht verleiht damit auch der Forderung nach einem raschen Kohleausstieg in Deutschland Nachdruck.

Laura Weis, Deutschland-Campaignerin bei 350.org, erklärt: „Um einen fairen Beitrag zum Einhalten des wichtigen Limits von 1,5°C zu leisten, muss der Kohleausstieg in Deutschland bis spätestens 2025 abgeschlossen sein. Der Spezialbericht des Weltklimarats sollte ein Weckruf für Angela Merkel sein, die sich noch vor wenigen Jahren als Klimakanzlerin feiern ließ. Statt weiter tatenlos dabei zuzusehen wie die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und RWE die Rodung des Hambacher Forstes vorantreiben, muss die Bundesregierung sich jetzt für den Erhalt des Hambacher Waldes einsetzen und einen schnellen Kohleausstieg beschließen.“

Der Spezialbericht des IPCC beleuchtet detailliert die Folgen einer im Vergleich zum vorindustriellen Niveau um 1,5°C wärmeren Welt und zeigt auf was nötig wäre, um eine Erwärmung darüber hinaus zu verhindern. Die derzeit geltenden nationalen Emissionsminderungsziele sind mit einer Erderwärmung um 3°C gleichbedeutend – vorausgesetzt diese werden eingehalten.

Payal Parekh, Programmdirektorin bei 350.org, kommentiert den IPCC-Bericht wie folgt: “Die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem 1,5°C-Bericht sprechen eine deutliche Sprache. Das Einhalten des 1,5°C-Limits ist jetzt eine Frage des politischen Willens. Es kann keine Option sein, den Kopf weiter in den Sand zu stecken. Die Klimakrise ist bereits heute Realität und ihre Folgen beeinträchtigen am stärksten arme Menschen, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Um das 1,5°C-Limit einzuhalten, müssen fossile Energieträger im Boden bleiben und die Geldströme von der fossilen Wirtschaft in Richtung Energiewende umgelenkt werden.“

Bereits heute wehren sich zahlreiche Menschen weltweit gegen den Abbau von fossilen Energieträgern und fordern einen grundlegenden Wandel von Energiesystemen und Wirtschaft. Einige Geschichten des Widerstands hat 350.org  in dem gerade erschienenen “People’s Dossier on 1.5°C” zusammengefasst. Das Dossier verleiht den Fakten und Daten aus dem Spezialbericht des IPCC Gesichter und Stimmen.

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Weiterführende Links:

Link zum „People’s Dossier on 1.5°C“: https://350.org/de/1-5c/#dossier

Über 350.org:

Mithilfe von Online-Kampagnen, Basisbewegungen und öffentlichen Großaktionen stellt sich 350.org gegen neue Kohle-, Öl- und Gasprojekte. Außerdem setzen wir uns für den Abzug von Geldern aus fossilen Unternehmen und den Umsteig auf 100% erneuerbare Energien für alle ein. Das globale Netzwerk von 350.org ist in 188 Ländern aktiv. Mehr Informationen unter: https://350.org/de/uber350/

Pressekontakte:

Zum IPCC-Bericht und dem People’s Dossier: Melanie Mattauch, Europe Communications Coordinator, 350.org, [email protected], +49 151 5812 0184

Zur deutschen Energie- und Klimapolitik: Laura Weis, Deutschland-Campaignerin, 350.org, [email protected], +49 179 4150 763