Bereits am frühen morgen bestimmten Spannung und Aufbruchstimmung die Atmosphäre auf dem Klimacamp im Rheinland, wo Tausende zusammengekommen sind, um gegen den Klimakiller Kohle zu protestieren.

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Nach den gestrigen erfolgreiche Blockaden von Kohlegleisen und Baggern waren die meisten Menschen zurück in die Camps gekehrt, um sich auszuruhen. Manche wurden von Polizeikräften auf die Wache gebracht, wurden jedoch sehr gut vom Rechtsteam auf dem Camp betreut.

Obwohl der erste Tag schon ein voller Erfolg war und viele Leute nach den Protesten sehr müde, war die Entschlossenheit der angereisten Klimaschützer*innen nicht zu brechen.

Bereits heute früh, am zweiten Tag von Ende Gelände, waren drei weitere Finger (Großgruppen) in das zweite Aktionscamp weiter im Osten aufgebrochen. Dort trafen sie auf Verstärkung. Zusammen machten sich dann über 1000 Menschen auf den Weg, um die Kohlegleise zu blockieren.

Dann ging alles ziemlich schnell. Während die Finger immer näher an die Gleise kamen, fanden sich gleichzeitig  über 3000 Menschen für die Rote Linie Menschenkette ein. Arbeiterinnen, Wissenschaftler, Eltern mit ihren Kindern, Großeltern und junge Leute nahmen teil, um dem Protest für den Kohleausstieg eine weitere Stimme zuzufügen.

Kurze Zeit später wurde bekannt, dass Ende Gelände die Gleise erreicht hatte. Obwohl einige Leute von der Polizei festgehalten wurden, standen die ersten drei Blockaden des zweiten Protesttages. Doch das sollte nicht alles sein. Weitere Blockaden, um das Kohlekraftwerk Neurath bezogen Stellung. Die Organisatorinnen von Kohle erSETZEN schafften es gleich vier Straßenblockaden einzurichten – und das obwohl 2/3 der Teilnehmenden so etwas noch nie zuvor gemacht hatten.

Was für ein Erfolg.

Der heutige Tag hat gezeigt, dass die Klimabewegung Menschen aus allen sozialen Schichten und Spektren zusammenbringt. Vor 8 Jahren waren nur 80 Aktive auf dem Klimacamp im Rheinland. Heute sind wir mit allen Aktionen auf den Straßen, den Schienen, dem Camp und dem Wald über 6000 Menschen.

Der Ruf nach Veränderung kommt von einer sehr großen und sehr unterschiedlichen Gruppe. Viele von ihnen sind bereit zivil ungehorsam zu sein und Gesetze für ihre Überzeugung zu übertreten, um die massive Zerstörung durch die fossile Industrie – auf der ganzen Welt – zu beenden.

Diese Aktionen mögen zwar nicht legal sein, doch wie in früheren sozialen Bewegungen sind sie angebracht und notwendig, um die Veränderung zu erreichen, die wir so dringend brauchen.

Noch immer machen sich Gruppen auf den Weg, um die andauernden Blockaden im Rheinland zu verstärken. Wir wünschen ihnen viel Glück, denn wir brauchen jede*n einzelne*n für diesen wichtigen Widerstand gegen die Kohle-, Öl- und Gasindustrie. Zusammen können wir  eine Klimakatastrophe verhindern und Kohle, Öl und Gas im Boden halten.

Hier sind zwei Möglichkeiten, wie du uns helfen kannst, die Neuigkeiten zu teilen und die Aktionen aus der Ferne zu unterstützen.