Am 1. Februar 2022 hat der französische Ölgigant Total bekannt gegeben, dass er grünes Licht für den Bau einer riesigen Erdölpipeline in Uganda und Tansania erhalten hat – trotz des engagierten und mutigen Widerstands der Communities, die am meisten davon betroffen sein werden.

Das ist eine schlechte Nachricht, aber noch nicht das Ende des Kampfes. Sie können die Pipeline nicht bauen, wenn sie nicht genug Geld auftreiben, um sie zu bezahlen. Im Moment fehlen ihnen noch mindestens 2,5 Milliarden Dollar, und deshalb ist unser Druck absolut entscheidend.

Der Druck nimmt zu!

Kürzlich war ich in der französischen Stadt Grenoble für ein Aktionswochenende. Während die Augen der politischen Eliten Europas auf Grenoble gerichtet waren, weil es zur Grünen Hauptstadt Europas ernannt wurde, rückten wir den Kampf gegen die neue Ölpipeline von Total ins Rampenlicht. Ich schloss mich Aktivist:innen von Fridays For Future aus Uganda, Tansania, Deutschland, Polen, den Niederlanden, Australien und Frankreich an, die für die Aktion ihre Stimme vereinten. Wir nutzten die Gelegenheit, um die East Africa Crude Oil Pipeline (EACOP) von Total und die Komplizenschaft Frankreichs und der großen Finanziers bei diesem gegen das Pariser Abkommen verstoßenden Projekt anzuprangern.

Video von der Aktion in Grenoble

Elf große Banken haben die Pipeline bereits abgelehnt, aber einige andere wie die Deutsche Bank erwägen die Finanzierung noch. Lasst uns also diesen Moment nutzen, um den Druck auf diese Banken zu erhöhen und Total den Boden unter den Füßen wegzuziehen.

Werde aktiv und fordere die verbleibenden Banken wie die Deutsche Bank auf, sich von diesem klimaschädlichen Projekt fernzuhalten.

Was ist Tilenga/EACOP und warum sind wir dagegen?

EACOP ist ein Mega-Ölprojekt und die längste beheizte Pipeline der Welt, die Total im Herzen des Murchison Falls National Park in der Region der Großen Seen in Afrika plant. Tilenga ist der Projektname für die Entwicklung der Ölbohrungen, die EACOP mit Öl beliefern sollen.

Das Projekt ist kolossal und seine Auswirkungen wären verheerend:

  • Das Tilenga-Projekt umfasst 400 Bohrlöcher, die sich auf 34 Ölplattformen am Rande eines der größten Seen Afrikas, dem Albertsee, in Uganda, verteilen.
  • Die East Africa Crude Oil Pipeline (EACOP) würde mehr als 1.400 km lang sein – die Entfernung zwischen Paris und Rom – und würde entlang des Viktoriasees, der größten Süßwasserreserve des Kontinents und der Quelle des Nils, zwischen Uganda und Tansania verlaufen.
  • Das Öl würde permanent auf 50°C erhitzt, um flüssig zu bleiben, und um zum Hafen von Tanga in Tansania und in internationale Schiffstanker transportiert zu werden.
  • Bei diesem Projekt würden täglich 200.000 Barrel Öl gefördert und jährlich bis zu 34 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht – das ist das Siebenfache dessen, was Uganda pro Jahr ausstößt, und etwa 1/16 der Emissionen Frankreichs.
  • Mehr als 100.000 Menschen würden von ihrem Land vertrieben und enteignet.
  • Das Projekt birgt die Gefahr einer Vergiftung der Wasserressourcen und Feuchtgebiete Ugandas und Tansanias, einschließlich des Viktoriasees, von dem mehr als 40 Millionen Menschen für die Versorgung mit Trinkwasser und die Nahrungsmittelproduktion abhängen.
  • Dadurch wird eine Vielzahl von Menschenrechten verletzt: das Recht auf Eigentum, das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Nahrung, das Recht auf Bildung, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf angemessenen Wohnraum, das Recht auf Leben und Sicherheit, das Recht auf freie Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit sowie das Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung.
  • Umweltschützer:innen, Menschenrechtsaktivist:innen und Journalist:innen, die das Projekt kritisch hinterfragen, werden bedroht, schikaniert, eingeschüchtert, angegriffen, verhaftet und inhaftiert.

Wie ist der Stand der Dinge?

Im April 2021 wurden die Abkommen unterzeichnet und Total will 2025 mit der Ölförderung in Uganda beginnen. Doch der Widerstand der Zivilgesellschaft wächst, trägt Früchte und ist entschlossener denn je, dieses Projekt zu verhindern.

Im vergangenen Frühjahr weigerten sich dank des koordinierten Drucks von mehr als 260 Organisationen der Zivilgesellschaft – darunter 350.org – drei französische Banken und insgesamt elf internationale Banken, das EACOP-Projekt zu finanzieren.

Ein weiterer wichtiger Durchbruch: Nach zwei Jahren Verfahrensstreit wird eine von französischen und ugandischen NGOs gegen den Konzern TotalEnergies in Uganda eingereichte Klage gemäß dem Gesetz zur Sorgfaltspflicht endlich geprüft. Infolgedessen wird sich Total vor Gericht seiner gesetzlichen Verantwortung und seinen Verpflichtungen in Bezug auf die Menschen- und Umweltrechte stellen müssen.

Werde gegen EACOP aktiv

Die Zeit drängt, aber EACOP kann noch gestoppt werden, um die schlimmsten Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen in Uganda und Tansania und Millionen weiterer Menschen auf der ganzen Welt zu verhindern.

Inzwischen sind die Deutsche Bank und die kleinere Standard Charta, die einzigen europäischen Banken, die die Finanzierung noch nicht abgelehnt haben. Lasst uns Total den Geldhahn zudrehen und gemeinsam dieses Projekt verhindern. Vereinigen wir unsere Stimmen und unsere Kräfte, um sicherzustellen, dass wir der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen den Rücken kehren.

Schließ dich uns an. Gemeinsam können wir Total und dieses zerstörerische Projekt stoppen.

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