Das ganze letzte Jahr über gab es eine Konstante in den Nachrichten: Fossile Unternehmen haben historisch einmalige, extrem hohe Gewinne gemacht. Während der Rest von uns mit explodierenden Energierechnungen kämpfte, erzielten sie durch den brutalen Krieg Russlands in der Ukraine und die weltweit steigenden Gaspreise Milliardengewinne. Für uns ist dies ein weiterer Ausdruck der Ungerechtigkeit, die weltweit in Verbindung mit der Klimakrise herrscht. Deshalb lag unser Fokus im Jahr 2022 weiterhin darauf, Investitionen in fossile Energien zu beenden. 

Hier in Deutschland haben wir mit einem Team von tollen Freiwilligen zusammengearbeitet, um die Deutsche Bank dazu zu bringen, die Finanzierung von klimaschädlichem Öl, Kohle und Gas einzustellen. Das Team von Freiwilligen wurde in Aktionen und Taktiken geschult, die sowohl online als auch offline ausgeführt werden können. Es war uns eine große Freude, all die ehrgeizigen und kreativen Aktionen zu sehen, die daraufhin gestartet wurden. 

Mit dem neuen Kampagnenteam setzten wir die Deutsche Bank unter Druck, die Finanzierung der ostafrikanischen Rohölpipeline (EACOP) auszuschließen. Dafür starteten wir verschiedene Online- und Offline-Aktionen, wie z. B. Hunderte von schlechten Bewertungen auf Google Maps. 

Außerdem haben Aktivist*innen in Frankfurt ein 80 Meter großes Bild auf den Hauptsitz der Deutschen Bank projiziert. Die Gesichter von Luisa Neubauer und Hilda Nakabuye aus Uganda waren zu sehen – ein echter Gänsehautmoment. Ihre Botschaft? “Hört auf, mit eurem Geld die Klimakrise anzuheizen. Hört auf, die East African Crude Oil Pipeline und die zerstörerischen Projekte des Ölkonzerns Total zu finanzieren.”

 

 

Tatsächlich zeigte der Druck der Öffentlichkeit schnell seine Wirkung! Als Aktivist*innen aus Deutschland und Uganda öffentlich machten, welchen Schaden die Pipeline den Menschen bereits jetzt zufügt, distanzierte sich die Deutsche Bank von der EACOP und erklärte gegenüber der Presse, dass sie das Projekt nicht finanzieren wolle.

Leider ändert dies nichts an den Milliarden von Euro, die noch an den französischen Ölkonzern Total Energies fließen, der im Bau der EACOP-Pipeline federführend bleibt. Deshalb werden wir 2023 den Druck auf die Deutsche Bank weiter erhöhen und Banken auffordern, ihre finanziellen Beziehungen zur Kohle-, Öl- und Gasindustrie zu stoppen. 

Auch in Frankreich wurde der Ölgigant Total vom französischen Team immer wieder herausgefordert. In der Tat wurde er buchstäblich vor Gericht gestellt (tatsächlich war es ein Scheinprozess, aber immerhin!). Gemeinsam mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen und Aktivist*innen aus Uganda, Tansania, Mosambik, der Ukraine und Polen warf unser Team ein Schlaglicht auf die Zerstörung und den Missbrauch, den Total auf der ganzen Welt anrichtet.

 

 

Seitdem haben wir den Stimmen der afrikanischen Aktivist*innen an vorderster Front mehr Gehör verschafft und eine Reihe kreativer und mutiger Aktionen geplant, damit Total vor ihren Aktionär*innen und Geldgeber*innen zur Rechenschaft gezogen wird.

In Großbritannien hat unser Team zusammen mit unseren Partnerorganisationen die Kampagne “Warm this Winter” gestartet, in der wir dringende Maßnahmen von der Regierung fordern. Seitdem hat diese weitere Unterstützung für diejenigen bereitgestellt, die mit Energierechnungen zu kämpfen haben. Sie gibt aber weiterhin grünes Licht für neue Öl- und Gasförderungen in der Nordsee und tut nicht genug, um die Millionen von Menschen zu unterstützen, die von Energiearmut betroffen sind. Der Kampf geht also weiter! 

Eine Kampagne, die besonders hervorsticht, weil sie gerade richtig an Schubkraft gewonnen hat, ist der Kampf gegen den Energiechartavertrag (ECT) – ein umstrittenes internationales Abkommen, das es ausländischen Investor*innen erlaubt, Staaten wegen Regierungsmaßnahmen zu verklagen, die ihren Investitionen angeblich “geschadet” haben… wie z.B. Klimaschutzmaßnahmen! Die Entschädigungen, die Regierungen zahlen müssen, können in die Milliarden gehen, was absolut inakzeptabel ist. Die gute Nachricht ist jedoch, dass viele Staaten endlich aufwachen und aus dem Vertrag aussteigen. Italien, Frankreich, die Niederlande, Spanien, Deutschland und weitere Länder haben kürzlich bestätigt, dass sie aus dem Vertrag austreten werden – nachdem 350 Unterstützer*innen sich mit Tausenden anderen zusammengetan und nationale Minister*innen zu diesem Ausstieg aufgefordert hatten. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dieser zerstörerische Vertrag der Vergangenheit angehört. 

2022 war zudem ein Jahr mit verheerenden Klimaauswirkungen – sowohl hier in Deutschland als auch weltweit. Verheerende Überschwemmungen in Pakistan haben Millionen von Menschen in die Flucht getrieben. Im Sommer erlebte Europa die schlimmste Dürre seit 500 Jahren. Gemeinsam mit den Gewerkschaften haben wir uns in Großbritannien für die Einführung von Höchsttemperaturen bei der Arbeit in Innenräumen eingesetzt und Briefe an die Redaktionen unserer Lokalzeitungen geschrieben, um auf die Klimakrise hinzuweisen. Wir befinden uns in einer Zeit, in der es unmöglich ist, zu ignorieren, dass die Klimakrise da ist und jetzt stattfindet.

Die Sache, die uns allerdings am meisten aufbaut, ist, dass unsere Bewegung unermüdlich für den Klimaschutz arbeitet. Wir haben uns in diesem Jahr für Klimagerechtigkeit eingesetzt – indem wir die Mächtigen auf der COP27 mit der Wahrheit konfrontiert und die Ölgiganten angeprangert haben, die von unserer Zerstörung profitieren und indem wir Petitionen und Online-Aktionen unterzeichnet haben. All das hilft uns, dem Wandel, den wir brauchen, einen Schritt näher zu kommen. Und wir werden all dies auch im Jahr 2023 fortsetzen – gemeinsam mit dir!  

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