Liebe Freundinnen und Freunde,
schon seit den Anfängen von 350.org war uns klar, dass 2015 ein ganz entscheidendes Jahr werden würde. Die weltweiten Emissionen sollten in diesem Jahr ihren absoluten Höhepunkt erreichen — eine Tatsache, die 2015 besondere Bedeutung verlieh und es zu einem Meilenstein unserer Arbeit werden ließ. Nachdem in Kopenhagen der erste große Versuch zur Unterzeichnung eines weltweiten Klimaschutzabkommens gescheitert war, wurde 2015 als neue Frist festgesetzt.
Am 12. Dezember 2015 haben Regierungsvertreter*innen aus aller Welt bei ihrem Treffen in Paris ein historisches Klimaabkommen ausgehandelt — es bringt uns zwar nicht annähernd an den Punkt, an dem die Welt eigentlich sein müsste, aber wir haben eine Vereinbarung und das ist wirklich bemerkenswert.
Auch wenn wir unsere Pläne aufgrund der tragischen Terroranschläge letzten November in Paris ändern mussten, ist die Klimabewegung während des UN-Klimagipfels dennoch zusammengekommen, um für Veränderung zu kämpfen.
Viele der Veranstaltungen, die wir im Lauf des Jahres organisiert haben, waren darauf ausgerichtet, eine Dynamik für Paris aufzubauen.
785.000 Menschen nehmen an den Weltweiten Klimademos vom 28.-29. November teil
2,300 Orte auf der ganzen Welt veranstalten eine der Weltweiten Klimademos
10.000 Menschen gehen nach der Klimakonferenz in Paris auf die Straße, obwohl die Regierung den Ausnahmezustand verhängt
Im September veranstalteten wir unser „Off & On”-Event in Brooklyn, New York, um die Weichen für eine Energiezukunft zu stellen, die unsere Wirtschaft weg von fossilen Brennstoffen und hin zu 100 % erneuerbaren Energieträgern bringen soll. Im weiteren Verlauf des Monats fanden unsere weltweiten „Power Through Paris”-Workshops statt. Sie sollten Aktivist*innen vor Ort mit Hilfsmitteln für Aktionen versorgen, damit diese dann die Regierungsvertreter*innen aus aller Welt in Paris zu umfangreichen Klimaschutzmaßnahmen verpflichten können, von denen die Wissenschaftler*innen sagen, dass wir sie so dringend brauchen. Es wurden etwa 300 Workshops in 83 Ländern mit mehr als 6.000 Teilnehmer*innen veranstaltet.
Bei den Weltweiten Klimademos am 28. und 29. November gingen 785.000 Menschen an mehr als 2.300 Orten auf der ganzen Welt auf die Straße und über 10.000 Menschen nahmen an den Mobilisierungen zum Ende des Weltklimagipfels in Paris teil. Jeden Tag wird deutlich, dass unsere Bewegung wächst und an Stärke gewinnt — und genau das ist es, was uns Hoffnung gibt, diese Krise tatsächlich zu meistern.
Unser Social-Media-Team hat die Stimmen indigener Gruppen verstärkt und die Öffentlichkeit mobilisiert, für ein starkes und gerechtes Abkommen im Rahmen der Klimakonferenz zu kämpfen. Während der nur eineinhalb Wochen dauernden Verhandlungen verfolgten115.000 aktive Leser*innenunseren Live-Blog; über Facebook erreichten wir 27,6 Millionen Menschenund 269,8 Millionenlasen unsere Beiträge auf Twitter.
$3.400.000.000.000 (3,4 Billionen US-Dollar) beträgt Ende 2015 der Gesamtwert an verwaltetem Vermögen, das aus fossilen Brennstoffen abgezogen werden soll
6800% Prozent Anstieg der Divestmentverpflichtungen gegenüber 2014
$1 Billion Der gesamte Norwegische Staatsfonds hat sein Kapital aus fossilen Brennstoffen abgezogen
2015 wurde mehr denn je deutlich, dass die Divestment-Bewegung weit über ihre bescheidenen Anfänge auf dem Campus von Swarthmore College in Pennsylvania, USA hinausgewachsen ist und sich zu etwas völlig anderem entwickelt hat: einer beispiellosen globalen Antriebskraft für den Klimaschutz, die auf der ganzen Welt Märkte bewegt und zur öffentlichen Meinungsbildung beiträgt.
Von der Oxford bis zur Columbia University wird unsere Bewegung auch in Zukunft von engagierten Studierenden angeführt, die mit den langfristigen Folgen der Klimakrise leben werden müssen. Viele Institutionen nehmen davon Notiz: Die beiden größten Pensionsfonds Kaliforniens sowie der Norwegische Staatsfonds haben ihre Gelder aus der Kohle abgezogen; zusammen macht dies ein Vermögen von 1,5 Billionen US-Dollar aus.
Mit dem Global Divestment Day im Februar 2015 haben wir Verpflichtungen zum Divestment erreicht — auch in den Medien. Menschen aus aller Welt machten auf mehr als 450 Veranstaltungen in 60 Ländern deutlich: Wenn es falsch ist, das Klima zu zerstören, dann ist es auch falsch, von dieser Zerstörung zu profitieren.
In unserer gemeinsamen Kampagne mit der Zeitung The Guardiansammelten wir 300.000 Unterschriften, um die Bill & Melinda Gates Foundation sowie den Wellcome Trust zum Divestment aufzufordern. Doch die folgende Zahl hat uns einfach umgehauen: Die Divestmentverpflichtungen stiegen von 50 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 auf 3,4 Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen (d. h. Gelder, die ein Anlageverwalter im Namen eines Klienten betreut) Ende 2015! Ihr habt richtig gelesen, es sind wirklich Billionen mit „B” — Tendenz steigend.
Wir haben ebenfalls dazu beigetragen, ein Reinvestitions-Netzwerk in den USA ins Leben zu rufen, damit die aus fossilen Brennstoffen abgezogenen Gelder in jene Gemeinschaften reinvestiert werden, die am stärksten von der ausbeuterischen Rohstoffwirtschaft betroffen sind. Auf lokaler Ebene haben wir Organisator*innen zusammengerufen, um ein überregionales Netzwerk von Fachleuten zu schaffen, die alternative Investitionsstrukturen (Genossenschaften, Solaranlagen, kommunale Unternehmen usw.) in vom Klimawandel betroffenen Regionen aufbauen. Gemeinsam mit dem Divestment Student Network haben wir Trainings mit zahlreichen Studierenden durchgeführt und Beziehungen zwischen Schlüsselfiguren der studentischen Divestmentbewegung und Organisationen in vom Klimawandel betroffenen Gemeinschaften gefördert, um zusammen Stärke aufzubauen, Divestment voranzutreiben und für Reinvestitionen in kommunale Alternativen zur fossilen Energiewirtschaft einzutreten.
Wohin auch immer die Kohle-, Öl- und Gasindustrie 2015 schaute — überall tauchte unsere Bewegung mit der simplen Botschaft auf, dass sich unser Klima den Bau einer neuen Infrastruktur für fossile Brennstoffe einfach nicht leisten kann.
Ob Energy East in Kanada, Alberta Clipper in Minnesota, USA oder irgendein anderes schmutziges Energieprojekt auf der Welt — unsere Bewegung hat sich erhoben und gegen neue Pipelines, die Entwicklung der Kohleförderung sowie gegen Exportanlagen für durch Fracking gewonnenes Gas gekämpft, die unsere Gesellschaft auf Jahre hinaus daran binden, fossile Brennstoffe zu fördern und dafür zu bezahlen.
Jahrelange Organisation und unzählige Aktionen in ganz Nordamerika haben die Keystone-Pipeline von einer „beschlossenen Sache” zu einem politisch brisanten Thema gemacht und einen globalen Präzedenzfall für die Ablehnung von wichtigen Kohle-, Öl- und Gas-Infrastrukturprojekten aus Gründen des Klimaschutzes geschaffen.
Jahrelange Organisationsarbeit zahlt sich mit der Ablehnung der Keystone XL Pipeline aus, indigene Gemeinschaften weisen die Richtung im Kampf gegen neue Pipelines und Kanada veranstaltet ein „Climate Welcome” für den neu gewählten Premierminister Trudeau.
2015 hat US-Präsident Obama die Keystone XL Pipeline endgültig abgelehnt und in der Begründung für seine Entscheidung ausdrücklich auf den Klimawandel verwiesen. Dies ist einzig und allein das Ergebnis unserer Arbeit der vergangenen vier Jahre. In dieser Zeit hat unsere Bewegung über 750 Aktionen durchgeführt und Präsident Obama und Außenminister Kerry auf mehr als 100 Veranstaltungen wie ein Schatten verfolgt.
Doch uns war klar, dass es nicht ausreichte, Keystone zu stoppen, um den Ausbau der Ölförderung aus Teersanden aufzuhalten. Deshalb organisierten wir für den frisch gewählten kanadischen Premierminister Justin Trudeau eine Serie von „Climate Welcome”-Aktionen. Vier Tage lang riskierten 300 Menschen bei Sitzblockaden ihre Festnahme, bei denen sie den Premierminister zur Umsetzung seiner Klimaschutzversprechen aufforderten. Angeführt von Ältesten und Frauen indigener Gemeinschaften kamen Menschen aus dem ganzen Land zusammen und überreichten dem neuen Premierminister Willkommensgeschenke, wie zum Beispiel Solarmodule.
Im Juli 2015 hat unser Team in Kanada zusammen mit Partnerorganisationen zwei starke Aktionstage veranstaltet, um die Botschaft „Wir > Teersande” zu übermitteln. Den Höhepunkt dieser Aktionen bildete eine Großdemo in Toronto, die von Vertreter*innen besonders betroffener Gemeinschaften und Angehörigen indigener Gruppen angeführt wurde. Mehr als 10.000 Menschen forderten konkrete Maßnahmen in Bezug auf Arbeitsplätze, Gerechtigkeit und das Klima.
Im nördlichen Mittleren Westen der USA haben wir 5.000 Menschen für den Midwest Tar Sands Resistance March mobilisiert und gaben damit dem Kampf, die Alberta Clipper Pipeline und weitere von der Firma Enbridge geplante Teersandprojekte aufzuhalten, einen zusätzlichen Impuls. Diese Aktion brachte Ureinwohner*innen, besonders betroffene Gemeinschaften und Umweltschützer*innen aus dem ganzen Mittleren Westen zusammen und zeigte deutlich den zunehmenden Widerstand der Bevölkerung gegen die Teersande. Seitdem haben die Aktivist*innen landesweite politische Entscheidungsträger*innen ins Visier genommen und weiteren Druck aufgebaut, um die Teersand-Pipelines im Mittleren Westen zu stoppen.
Städte und Gemeinden in ganz Brasilien verbieten Fracking und verhängen Moratorien dagegen. In Kalifornien findet die größte Anti-Fracking-Demonstration statt, die die USA je gesehen haben.
In Brasilien fährt die Anti-Fracking-Kampagne Siege ein: 51 Gemeinden haben ein Fracking-Verbot beschlossen. Im Juli 2015 verzeichnete die Kampagne einen weiteren Riesenerfolg, denn der Umweltausschuss des brasilianischen Abgeordnetenhauses stimmte einem fünfjährigen Moratorium gegen Fracking auf brasilianischem Staatsgebiet zu. Aus Solidarität mit dem Kampf der Brasilianer*innen gegen Fracking organisierten wir am 4. Oktober 2015 einen Aktionstag, an dem insgesamt 23 Länder und 39 brasilianische Städte symbolisch „Nein” zum Fracking sagten. Während einer Versteigerung von Öl- und Gasförderlizenzen auf öffentlichen Ländereien unterstützte 350.org eine von der Brasilianischen Koalition gegen Fracking (COESUS) organisierte Aktion, bei der indigene Gesellschaften und Aktivist*innen gegen Fracking protestierten. Von den 266 Blöcken, die bei der Versteigerung angeboten wurden, fanden nur 37 einen Abnehmer.
In den USA haben wir eine entscheidende Rolle in zwei landesweiten Anti-Fracking-Bündnissen gespielt und geholfen, den March for Real Climate Leadership zu organisieren. Dabei kamen mehr als 8.000 Menschen zu einer Demonstration nach Oakland, Kalifornien, um ein Fracking-Verbot zu fordern — es war die größte Anti-Fracking-Demo in der Geschichte der USA. Wir haben ebenfalls mit Menschen vor Ort in Kalifornien zusammengearbeitet und den Einfluss von Fracking auf ihr persönliches Leben in Bildern und Geschichten festgehalten. Wir haben das Interesse der Medien auf uns gezogen und gezeigt, dass die Geschichten vom „sicheren” Fracking nicht wahr sind.
Die Philippinen verbieten den Bau neuer Kohlekraftwerke in der Provinz Palawan, Ende Gelände besetzt eine der größten Kohlegruben in Europa und Australien setzt Banken unter Druck, keine Kohlebergbauprojekte mehr zu finanzieren.
350.org Australia, eine unabhängige Organisation und Partner von 350.org, hat die Entwicklung der Kohleförderung im Galilee-Becken in Queensland in den Blickpunkt gerückt und Widerstand gegen das größte Kohlebergbauprojekt Australiens und eins der größten der Welt aufgebaut. Nachdem 350.org Australia über Monate mit der Kampagne #RaiseTheHeat Druck gemacht hatte, gaben 12 internationale und zwei der vier größten australischen Banken öffentlich bekannt, das Projekt nicht zu finanzieren — wegen finanzieller Risiken und der Gefahr für die Umwelt.
Auf den Philippinen trat unser Team mit einer Gemeinde in Palawan in Kontakt, die sich mit dem Bau eines neuen Kohlekraftwerks konfrontiert sah. Im April 2015 startete 350.org Philippines eine Petition gegen das Kraftwerk und die ebenfalls geplante Kohlegrube; dabei kamen mehr als 6.000 Unterschriften zusammen, die der Regierung übergeben wurden.
Im Juni hat unser Team eine Reihe von Trainings durchgeführt, um die Kapazitäten des Organisationsteams vor Ort in Palawan und anderswo auf den Philippinen aufzubauen. Außerdem haben wir Druck auf die Behörden ausgeübt, den Bau des Kraftwerks nicht zu genehmigen. Dem Aktivismus der Basisbewegungen ist es zu verdanken, dass die philippinische Regierung schließlich im Februar 2016 entschied, keine neuen Kohlekraftwerke in Palawan zu bauen!
In Deutschland unterstützte unser Team vom 14.-16. August 2015 eine von Graswurzelbewegungen angeführte Massenaktion, um die größten Kohlebagger der Welt für einen Tag zum Stillstand zu bringen. Die Aktion nannte sich „Ende Gelände”. Mehr als 1.500 Menschen nahmen aktiv daran teil und schätzungsweise 350 bis 400 Menschen waren aus dem Ausland angereist, um bei diesem historischen Akt des zivilen Ungehorsams dabei zu sein. Viele der 1.500 Teilnehmer*innen hatten noch nie zuvor etwas Ähnliches unternommen.
Wir haben ein ganz neues globales Trainingsprogramm aufgestellt, um Workshops und Trainings auf der ganzen Welt zu ermöglichen und die Kapazitäten unserer Organisator*innen vor Ort auszuweiten, damit diese wiederum eine steigende Zahl von Aktivist*innen bei größeren und mutigeren Kampagnen unterstützen können.
Unser neues Programm fördert Führungspersönlichkeiten vor Ort und einheimische Traditionen, um kraftvollen Aktivismus zu erreichen. Ein Beispiel ist das Pacific-Warrior-Trainingsprogramm, das auf zahlreichen pazifischen Inseln Hunderte von indigenen Aktivist*innen für Massenaktionen gegen die australische Kohleindustrie mobilisieren konnte.
Wir haben den Global Greengrants Fund bei der Vergabe von 55 finanziellen Förderungen an führende Köpfe von Graswurzelorganisationen im Bereich des Klimaschutzes in 34 Ländern beratend unterstützt. Diese Finanzhilfen ermöglichten den betreffenden Gruppen, Aktivitäten zu organisieren und dafür zu sorgen, dass ihre Stimmen von den Entscheidungsträger*innen der Vereinten Nationen in Paris gehört wurden; gleichzeitig konnten wir unsere Partnerschaft mit diesen Gruppen weiter ausbauen. Wir haben die Aktivitäten der Empfänger der Fördergelder durch Videoproduktions- und Kommunikationsmittel verstärkt.
Auch wenn unser Budget mit den Jahren stetig gewachsen ist, sind wir uns dennoch bewusst, dass viele unserer Partner nicht im gleichen Maß finanziell profitiert haben. Wir sind in der Lage, neue Dinge auszuprobieren, Risiken einzugehen und unser Team so zu vergrößern, wie es viele unserer Partner gern täten. Ohne diese Möglichkeit könnte die Bewegung nicht ihr volles Potenzial entfalten und unsere Einflussmöglichkeiten wären stark eingeschränkt. Mit großer Leidenschaft sind wir Teil einer Bewegung, in der weitere Partner, insbesondere Basisgruppen, ebenfalls wachsen und ihre höchsten Ziele erreichen können. Aus diesem Grund sind Partnerschaften wie die mit Global Greengrants so wichtig für uns und wir hoffen, in Zukunft weitere Kooperationen aufbauen zu können.
55finanzielle Förderungen
34 Ländern
Partnerschaften sind das Fundament unserer Arbeit bei 350.org. Ohne Hunderte von Partnerorganisationen und Tausende von freiwilligen Aktivist*innen auf der ganzen Welt könnten wir diese wichtige Arbeit im Kampf gegen den Klimawandel niemals leisten. Wir arbeiten eng mit unseren Partner*innen vor Ort zusammen und unterstützen ihre Tätigkeit, um ihren Einfluss auf Fortschritt zu maximieren. Hier ist ein Beispiel:
Kreta Kaygang ist ein Vertreter von APIB, des Zusammenschlusses der Indigenen Völker Brasiliens, und spricht im Namen dieser Menschen. Sein Vater, ebenfalls ein bekannter Aktivist und Kämpfer für die Rechte indigener Gesellschaften, kam während des Genozids an indigenen Völkern zu Zeiten der brasilianischen Militärdiktatur ums Leben.
Jetzt, da Fracking die Lebensräume und Existenzgrundlagen der indigenen Völker Amazoniens bedroht, führt Kreta den Kampf der Kaygang gegen diese Technologie an, denn er ist sich der davon ausgehenden Gefahr bewusst und versucht alles, um Widerstand zu leisten.
Kretas Engagement begann mit den Workshops, die von 350 Brazil und Partnern, darunter die COESUS-Coalizão Não Fracking Brasil (Brasilianische Koalition gegen Fracking), organisiert wurden, um über die Risiken des Frackings aufzuklären. Er erinnert sich: „Die Koalition gegen Fracking war unglaublich wichtig, denn sie machte uns auf etwas aufmerksam, das wir vorher nicht kannten [Fracking]; sie zeigte uns Mittel und Wege, wie wir unseren Widerstand aufbauen konnten und trug mit ihren Workshops dazu bei, dass indigene Völker dieses Thema besser verstehen konnten. Die meisten Brasilianer*innen, nicht nur die indigenen Völker, haben keine Ahnung, was Fracking ist, aber wir alle sollten darüber Bescheid wissen ...”
„Die Interessen der gigantischen Kohle-, Öl- und Gasprojekte und des Rohstoffabbaus in Brasilien und auf der ganzen Welt können nicht länger über den Menschenrechten und den Rechten indigener Völker stehen.”
Dank des Engagements von Kreta und anderen indigenen Oberhäuptern sowie der Unterstützung durch unsere Partner vor Ort, darunter der Indigene Missionsrat (CIMI) und die Fundação Cooperlivre Arayara, konnten der brasilianische Bundesanwalt und lokale Behörden verpflichtet werden, gerichtliche Schritte einzuleiten; dies führte schließlich zur Entscheidung der Gerichte, ein Fracking-Verbot für sieben brasilianische Bundestaaten auszusprechen. Für Nicole Oliveira, Teamleiterin von 350.org in Brasilien, „war es ein langer Kampf, aber wir sind entschlossen, weiterzumachen. Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen und die Kohle-, Öl- und Gasindustrie besiegen werden.”
Kreta ist sich bewusst, dass die derzeitige gerichtliche Entscheidung durch einen neuen Gerichtsbeschluss wieder aufgehoben werden könnte, aber er hat eine klare Vorstellung, wie seine Verpflichtung aussieht: „Wir werden weiterkämpfen. Lasst uns den Kampf in unseren Ländern fortsetzen, aber lasst uns auch eine internationale Vereinigung bilden, um gemeinsam gegen Fracking vorzugehen. Lasst uns weiterkämpfen — nicht nur für ein Brasilien ohne Fracking, sondern auch für eine bessere Welt für künftige Generationen. Wir, die indigenen Völker, kämpfen nicht für das Heute. Wir kämpfen für die kommenden Generationen, deshalb müssen sich alle zusammenschließen und für ihre Rechte eintreten.”
Es ist Kreta und Menschen wie ihm zu verdanken — von Brasilien bis Südafrika, von Großbritannien bis zum Südpazifik, an hunderten Orten auf der ganzen Welt — dass wir in der Lage sind, in so kurzer Zeit so viel zu erreichen.
„Die Interessen der gigantischen Kohle-, Öl- und Gasprojekte und des Rohstoffabbaus in Brasilien und auf der ganzen Welt können nicht länger über den Menschenrechten und den Rechten indigener Völker stehen”, schrieb Kreta kürzlich in einem Kommentar. op-ed
350.org hat dieses Porträt gemeinsam mit Kreta erarbeitet und veröffentlicht es hier mit seiner Erlaubnis. Unser herzlicher Dank gilt Kreta und all unseren freiwilligen Aktivist*innen, Partner*innen und Unterstützer*innen auf der ganzen Welt!
Kampagnen — $7.601.000
Management and allgemeine Geschäftstätigkeit — $1.132.000
Finanzmittelbeschaffung —$221.000
Stiftungen — $7.795.000
Privatpersonen — $3.368.000
Weitere Quellen — $175.000
Neben Einzelspenden wurde die Arbeit von 350.org im Geschäftsjahr 2015 von folgenden Stiftungen unterstützt:
Das Bundesgesetz der USA schreibt vor, dass 350.org eine jährliche unabhängige Prüfung des Jahresabschlusses durchführen lassen muss. Um die Berichte einsehen zu können, bitte auf den entsprechenden Link klicken:
*Diese Dokumente lauten auf den Namen 1Sky Education Fund, dem früheren Namen des Rechtssubjekts 350.org. 350.org und 1Sky schlossen sich im April 2011 zusammen.