1. April 2025

Extrem Reiche werden immer reicher: Steuern für Superreiche zur Bewältigung der Klimakrise

1 April. London, Vereinigtes Königreich. Forbes hat seine neueste Liste der Megareichen veröffentlicht, die wieder einmal alle Rekorde bricht. Während Milliardäre immer wohlhabender werden, wachsen die Ungerechtigkeiten unseres Wirtschaftssystems weiter. Laut Forbes sind etwas mehr als 3.000 Milliardäre jetzt insgesamt rekordverdächtige 16,1 Billionen Dollar wert, 2 Billionen Dollar mehr als vor einem Jahr und mehr als das BIP aller Länder der Welt zusammen mit Ausnahme der USA und Chinas.

Eine kleine Elite häuft gigantische Vermögen an, während Millionen Menschen mit steigenden Energiekosten kämpfen. Regierungen kürzen Mittel für internationale Klimaprojekte und die am stärksten betroffenen Gemeinden der Welt tragen die Hauptlast der eskalierenden Klimakrise. Das ist nicht nur eine schreiende Ungerechtigkeit — es ist ein Skandal, dass Regierungen wichtige Finanzierungsprojekte kürzen, die zur Stabilität und Sicherheit der Welt beitragen könnten.

Die neue Forbes-Rangliste feiert den extremen Reichtum einer winzigen Minderheit. Hinter den glänzenden Zahlen verbirgt sich jedoch eine düstere Realität: Milliardäre und die fossile Brennstoffindustrie spalten die Menschen und untergraben die Demokratie. Sie verschärfen soziale Ungleichheiten und zerstören die Umwelt, während sie sich gleichzeitig ihrer Steuerpflicht entziehen1. Unterdessen kürzen reiche Staaten wichtige Finanzmittel zur Bekämpfung der immer schlimmer werdenden Klimakrise und für einen raschen, fairen Wechsel zu erneuerbaren Energien. Anstatt die Superreichen zu besteuern, sollen die Normalbürger die Kosten für die wirtschaftliche Dekarbonisierung tragen.

Kate Blagojevic, stellvertretende Leiterin für Europa-Kampagnen und Organisation bei 350.org, meint:

„Es ist empörend, dass Milliardäre immer mehr Reichtum anhäufen, während die Regierungen von Ländern wie Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich Sparmaßnahmen umsetzen und versprochene Hilfsgelder für klimabetroffene Gemeinden streichen. Die Superreichen tragen nicht nur nichts zur Lösung bei, sondern behindern aktiv den Fortschritt – sie finanzieren die Verleugnung der Klimakrise und unterstützen rechtsradikale Organisationen, die aktiv einen fairen Umstieg zu erneuerbaren Energien bekämpfen, obwohl dieser dem Großteil der Menschheit zugutekäme. Dabei sind Geldmittel für die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen und öffentlichen Dienstleistungen vorhanden. Dies zeigt die neueste Liste der Megareichen ganz klar. Diese Geldmittel werden jedoch von einer Handvoll Personen gehortet, die von einem ausbeuterischen System profitieren.“

Regierungen müssen dringend eine Vermögenssteuer für Milliardäre einführen, um entscheidende Klimamaßnahmen zu finanzieren – sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Eine solche Besteuerung der reichsten Personen könnte jährlich Milliarden, wenn nicht gar Billionen an zusätzlichen Einnahmen generieren. Das Geld könnte für die folgenden Projekte verwendet werden:

  • den raschen Ausbau sicherer, erneuerbarer Energiequellen zu niedrigeren Kosten, wobei gleichzeitig die Kohlenstoffbelastung gesenkt wird
  • die Isolierung von Wohnhäusern, die das Heizen und Kühlen für alle erschwinglich macht
  • die Umschulung von Personal in treibhausgasintensiven Branchen auf zukunftssichere Berufe
  • die Modernisierung von Verkehrssystemen für eine saubere, effiziente und kostengünstige Mobilität
  • die Finanzierung des längst überfälligen Wechsels zu sicheren, erneuerbaren Energiequellen in ärmeren Ländern, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind
  • die Auszahlung der von reichen Ländern versprochenen Entschädigungen für Verluste und Schäden an den am härtesten betroffenen Gemeinden

Das reichste 1 % der Weltbevölkerung stößt so viel Kohlenstoff aus wie zwei Drittel der gesamten Menschheit. Viele Milliardäre haben massiv in fossile Brennstoffe, Privatjets und umweltschädigende Industrien investiert. Gleichzeitig kürzen Regierungen wie die USA, Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich Fördermittel für Entwicklungshilfe und Klimafinanzierung. Dies schwächt wiederum die Fähigkeit von Gemeinden, sich gegen Brände, Überschwemmungen und Stürme zu wappnen, und verlangsamt den Übergang zu erneuerbaren Energien. Anstatt eine gerechte und faire Energiewende zu finanzieren, führen die Regierungen Sparmaßnahmen ein und behaupten, Klimalösungen seien nicht finanzierbar.

Doch die Unterstützung der Öffentlichkeit für die Besteuerung von extremem Reichtum wächst2. In den G20-Staaten sprechen sich mehr als zwei Drittel der Bevölkerung für eine Vermögenssteuer für Milliardäre aus, um Klimaschutz- und Sozialmaßnahmen zu finanzieren. Sogar viele Millionäre erkennen, dass sich etwas ändern muss. Umfragen zeigen, dass die meisten der Reichen eine höhere Besteuerung extremen Reichtums befürworten, um diese Ungleichheit zu mindern.

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Redaktionelle Hinweise:

1 350.org hat das Dossier „Steuern für Superreiche“ (Tax Their Billions) veröffentlicht, in dem der extreme Reichtum von acht Milliardären und deren unverhältnismäßige Rolle bei der Klimakrise aufgezeigt wird. Das Dossier „Steuern für Superreiche“ befasst sich mit Megareichen wie Bernard Arnault, den Batista-Brüdern und den BMW-Erben, denen vorgeworfen wird, viel weniger an Steuern zu bezahlen als gerecht wäre, während sie von Branchen profitieren, die die Klimakrise ankurbeln.

2 Wachsende internationale Unterstützung für die Besteuerung der Superreichen:

Fotos von „Tax Their Billions“-Aktionen sind zur Nutzung verfügbar.

Pressekontakt:

Mark Raven, [email protected], +447841474125