1. September 2015

Klimaschützer fordern im Vorfeld des Pariser Klimagipfels Geldanlagen aus fossilen Brennstoffen abzuziehen

PARIS – Führende Köpfe der Divestment-Kampagne haben heute bei der Pariser Divestment-Konferenz, einem eintägigen Treffen, das von 350.org und den Europäischen Grünen gemeinsam veranstaltet wurde, den Aufruf ‘Divest for Paris’ veröffentlicht.  [1] Bei dem Gipfel treten profilierte Redner auf, so zum Beispiel Bill McKibben, Gründungsmitglied von 350.org, Stephen Heintz, Präsident des Rockefeller Brothers Fund, Nicolas Hulot, Sonderbeauftragter des französischen Präsidenten für den Schutz des Planeten, Pascal Canfin von der Kommission zur Klimafinanzierung und ehemaliger französischer Entwicklungsminister, Vertreter des Weltkirchenrats, die Carbon Tracker Initiative und viele mehr.

Die Divestment-Bewegung fordert Institutionen, Einzelpersonen und Regierungen auf, beim Klimaschutz voranzugehen und ihre Investitionen mit ihren Werten in Einklang bringen, indem sie vor dem COP21-Klimagipfel in Paris ihre Geldanlagen aus fossilen Brennstoffen abziehen.[2] Eine Lawine öffentlicher Beschlüsse, Gelder aus fossilen Brennstoffen abzuziehen, würde einen Impuls setzen und ein starkes Signal, dass die Welt sich schnell und unwiderruflich von den fossilen Brennstoffen verabschiedet.

„Wer in Paris Taten sehen will, ist in der Pflicht, aus fossilen Brennstoffen zu deinvestieren“, sagte May Boeve, geschäftsführende Direktorin von 350.org.  „Wenn Institutionen ihre Ressourcen weg von der schmutzigen Energie der Vergangenheit hin zu den erneuerbaren Energien der Zukunft verlagern, können sie vormachen, was wir bei COP21 von unseren Regierungen erwarten.  Unser Klima steckt in der Krise, da ist Divestment moralisch unabdingbar.“

Die Divestment-Bewegung erfreut sich der Unterstützung zahlreicher Institutionen, darunter die Vereinten Nationen,  UN-Generalsekretär Ban-Ki-moon und UN-Klimachefin Christiana Figueres. Die ehemalige EU-Kommissarin für Klimaschutz Connie Hedegaard sagte kürzlich, Divestment aus Kohle, Öl und Gas wäre ‘ein sehr wichtiger Beitrag’ zu den Pariser Verhandlungen.[3]

Die Divestment-Bewegung wächst weiterhin weltweit mit stetig neuen Divestment-Ankündigungen.[4] Auch in Europa schließen sich immer mehr Institutionen dem Aufruf zu Divestment aus fossilen Brennstoffen an. „Das Europäische Parlament hat eine überparteiliche Arbeitsgruppe zum Thema Kohlenstoffblase und Divestment eingerichtet, und die Europäische Zentralbank beschäftigt sich mit den Risiken einer Kohlenstoffblase. Die Europäische Kommission scheint die Sache jedoch leider zu verschleppen. Daher ist diese Divestment-Konferenz auch ein Aufruf an sie: Lebt nicht hinter dem Mond! Es gibt keine Zukunft für fossile Brennstoffe – oder es gibt keine Zukunft“, sagte Reinhard Bütikofer, EU-Parlamentarier und einer der beiden Vorsitzenden der Europäischen Grünen.

Yannick Jadot, Abgeordneter des Europäischen Parlaments für die Grünen, sagte: „Bürger, Beschäftigte, Kommunen, vernünftige Politiker – die ganze Gesellschaft kann etwas tun, um dafür zu sorgen, dass unser Geld nicht das Klima zerstört. Dies ist eine echte Revolution im Kampf gegen den Klimawandel, bei der Finanzwesen und Ökologie endlich zusammenkommen.“

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KONTAKT: Melanie Mattauch,  +49 151 5812 0184, [email protected]

 

ANMERKUNGEN FÜR REDAKTEURE:

[1] Weitere Informationen über den Divestment-Gipfel in Paris finden Sie hier: europeangreens.eu/divestconference

[2] Weitere Informationen über den Aufruf Divest for Paris finden Sie hier:  gofossilfree.org/paris/

[3] The Guardian: Former EU climate chief Hedegaard backs fossil fuel divestment (Ehemalige EU-Kommissarin für Klimaschutz unterstützt Divestment aus fossilen Brennstoffen), 14. August 2015

[4] Liste von unterstützenden Statements zu Divestment