Kaeser hält an umstrittenem Kohleprojekt fest
5. Februar, München — Siemens CEO Joe Kaeser gesteht auf Hauptversammlung Fehler bei der Projektvergabe zum Bau der Bahnstrecke der Carmichael-Kohlemine in Australien ein (1), hält jedoch an seiner Entscheidung für das Projekt fest.
Sebastian Bock, Teamleiter Deutschland bei 350.org kommentiert:
“Siemens Klimaplan ist schon kurz nach dem Start entgleist. Nachdem das Unternehmen 2015 angekündigt hatte bis 2030 klimaneutral zu sein, stellt Siemens das Klima heute aufs Abstellgleis. Den Protesten der Klimagerechtigkeitsbewegung zum Trotz und obwohl riesige Teile Australiens in Flammen stehen, hält Siemens an der Entscheidung Partner beim Bau der Bahnstrecke zur Erschließung einer der größten Kohlelagerstätten der Welt zu bleiben fest und verpasst so eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft.”
Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung ist Siemens das einzige noch verbleibende Unternehmen was die Signaltechnik für die Strecke liefern kann (2). Ein Ausstieg aus dem Vertrag hätte so den Bau der Kohlemine sowie die Erschließung des Galileekohlebeckens in Frage gestellt.
Bei voller Erschließung des Galileebeckens gehen Experten davon aus, dass zusätzliche 700 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr in die Atmosphäre gelangen könnten. Dies entspricht fast dem jährlichen CO2 Ausstoß der Bundesrepublik Deutschland und knapp 7 Prozent des verbleibenden CO2 Budgets um das 1,5 Grad Ziel des Paris Agreements noch erreichen zu können (3).
(3) https://www.sueddeutsche.