15. Februar 2023

Zum Valentinstag gab es Kohle für die Deutsche Bank

Zum Valentinstag (14. Februar) haben Deutsche-Bank-Filialen in Berlin, Köln, Freiburg, Reutlingen, Marburg, Hamburg und vielen weiteren Orten Deutschlands heute ein Valentinstagsgeschenk der anderen Art: mit Kohle gefüllte herzförmige Boxen. Die Klimaorganisation 350.org möchte mit der Aktion und ihrer Kampagne #breakupwithDeutscheBank ein Zeichen gegen die fossilen Investitionen der Deutschen Bank setzen.

Verschiedene Klimagruppen wie Parents for Future und XR Freiburg machten bei der Aktion von 350.org mitgemacht und brachten ihre “Valentinstagsgeschenke” zu den Bankfilialen. Beigelegt war ein Abschiedsbrief, in dem es am Ende hieß: “Leb wohl, Deutsche Bank. Mein Abschiedsgeschenk wird dir sicherlich gefallen. Es wird aber das letzte Mal sein, dass ich dir meine Kohle überlasse.” Fossil Free Lüneburg zerschnitt außerdem eine überdimensionale Deutsche-Bank-Karte vor der Bank.

“Die Deutsche Bank scheut keine Mühen, um sich als nachhaltig zu präsentieren. Das hat auch der Skandal rund um die Greenwashing-Razzia bei der Deutschen Gesellschaft für Wertpapierspare (DWS) gezeigt. Wir wollen mit unserer Kampagne publik machen, dass die Bank ihre Kund*innen hinters Licht führt.” – Sofia Rodriguez, 350.org

Tatsächlich wirbt die Deutsche Bank auf ihrer Website mit ihrem Engagement in nachhaltige Investitionen. In dem Ranking von Fair Fianance Guide schneidet sie allerdings deutlich schlechter ab als andere Banken in Deutschland. Laut einer Studie von Reclaim Finance, Urgewald und weiteren Umweltorganisationen hat die Deutsche Bank in den vergangenen zwei Jahren 9,2 Milliarden Dollar für fossile Konzerne bereitgestellt. Mit dabei sind RWE, das kürzlich wegen der Räumung des Dorfes Lützeraths heftig von Klimaaktivist*innen weltweit kritisiert wurde, und Total Energies, das in Ostafrika den Bau der bisher längsten beheizten Rohöl-Pipeline plant.

“Der Weltklimarat hat unmissverständlich klargestellt, dass der Ausbau fossiler Brennstoffe sofort gestoppt werden muss, wenn wir die 1,5-Grad-Grenze noch respektieren wollen. Trotzdem fördert die Deutsche Bank Unternehmen, die Klimachaos verursachen. Sowohl die Deutsche Bank als auch fossile Konzerne wie Total, RWE und Shell machen mit der Zerstörung unserer Lebensgrundlage Profite in Milliardenhöhe. Das muss endlich aufhören.” – Petra Nielsen von Jetzt oder Nie – Eltern gegen die Fossilindustrie

Die Kampagne von 350.org befindet sich erst am Anfang. Bereits nach wenigen Tagen hatten sich hunderte von Menschen, die laut Angaben selbst ein Konto bei der Deutschen Bank oder ihrer Tochtergesellschaft Postbank besitzen, dazu bereit erklärt, ihr Konto zu schließen.

Ansprechpersonen:

Kate Cahoon, 350.org Deutschland
+49 176 63606503

Sofia Rodriguez, 350.org Deutschland
+49 176 52512339