In den kommenden Wochen werden wir verschiedene Vorschläge, die die Lobby der Kohle-, Öl- und Gasindustrie und ihre Verbündeten gerne als “Lösungen” zur Bekämpfung der Klimakrise genauer unter die Lupe nehmen. Ideen, die den Stopp der Nutzung fossiler Brennstoffe herauszögern sollen, wie etwa CCS (CO2-Abscheidung und -Speicherung), Netto-Null-Emissionen, Bioenergie, Atomenergie, Erdgas und Geoengineering, sind bei der Bekämpfung des Klimawandels unzureichend und irreführend und deshalb als problematisch oder gefährlich einzustufen.

Häufig werden sie von Kohle-, Öl- und Gaskonzernen sowie von Regierungen befürwortet, deren Geschäftsmodell den Klimawandel noch anheizt. Doch in Wirklichkeit führen solche Scheinlösungen zu einer Verzögerung wichtiger Maßnahmen, die Politiker*innen, Entscheidungsträger*innen und andere zentrale Akteur*innen ergreifen müssen. Denn sie sind ein Freifahrtschein für Unternehmen und Institutionen, die steigende Gewinne erzielen wollen, auch wenn das katastrophale Folgen für das Klima und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen hat. 

Fest steht: Der Klimawandel ist in vollem Gange. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, müssen wir dafür sorgen, dass Kohle, Öl und Gas im Boden bleiben. Und wir müssen in den nächsten zehn Jahren die Emissionen erheblich reduzieren, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.

Letztlich muss unser Ziel darin bestehen, Treibhausgas-Emissionen vollständig zu verhindern. Sie auszugleichen, zu besteuern oder abzuscheiden und zu speichern kann Teil davon sein, aber als alleinige Maßnahmen sind diese Ansätze völlig unzureichend.

Wir alle müssen unseren CO2-Ausstoß reduzieren und nicht nachhaltige Gewohnheiten ablegen. Doch wenn man die ganze Verantwortung Einzelpersonen aufbürdet statt Energiekonzernen, Finanzinstitutionen und Regierungen, lässt man zu, dass die Verantwortlichen weiter unser Klima zerstören.

Um die Wende zu beschleunigen, müssen kluge, fortschrittliche Maßnahmen von Seiten der Politik erfolgen, in Verbindung mit umfangreichen öffentlichen Investitionen, insbesondere durch reiche Länder. Alle neuen Vorhaben zur Förderung und Produktion fossiler Brennstoffe müssen sofort gestoppt werden. Finanzinstitutionen müssen aufhören, Kohle-, Öl- und Gaskonzerne zu finanzieren, die Rekordgewinne einstreichen, während die Welt in Flammen steht.

Die reichen Nationen der Welt müssen Entwicklungsländer angemessen finanziell unterstützen und letztendlich eine weltweite Energiewende finanzieren. Wir brauchen Gelder für saubere Energie, für schon eingetretene Schäden, insbesondere im globalen Süden, wo die Menschen am wenigsten zur Klimakrise beitragen und schon jetzt am stärksten unter ihr leiden.

 

Wir müssen aufhören, uns mit Scheinlösungen zu beschäftigen und unsere Energiesysteme dauerhaft umbauen: weg von zentralisierten, konzerngesteuerten fossilen Brennstoffen und anderen schädlichen Technologien – und hin zu Systemen sauberer Energie in Bürger*innenhand, die Menschen Mitwirkungsmöglichkeiten eröffnen, den Zugang zu Energie verbessern, Arbeitsplätze schaffen und zum Schutz unserer Erde beitragen.